In katholischen Eliteinternaten Frankreichs sollen unzählige Schülerinnen und Schüler gequält und missbraucht worden sein. Eine Betroffene ist die Tochter des Premiers.

25. April 2025, 20:06 Uhr

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Hélène Perlant spricht erstmals über die Gewalt, die sie als Schülerin in einem angesehenen französischen Internat erlebte, das nun im Zentrum eines Pädophilieskandals steht. Ihr Vater, Premierminister François Bayrou, wird beschuldigt, von den Vorfällen gewusst zu haben, aber nicht gehandelt zu haben. Über sechs Jahrzehnte lang wurden in der katholischen Einrichtung körperliche und sexuelle Gewalt ausgeübt. Hunderte Betroffene haben sich gemeldet, und eine Untersuchungskommission soll aufklären, warum die Verbrechen so lange ungesühnt blieben.

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Missbrauch an französischen Schulen: Die Gebäudeanlage des Bétharram-Internats in Westfrankreich (2025)

Die Gebäudeanlage des Bétharram-Internats in Westfrankreich (2025)
© [M] Gaizka Iroz/​AFP/​Getty Images

Hélène Perlant erinnert sich vor allem an die vierzig „leeren Augenpaare“. Vierzig Menschen sahen zu, wie ein 120 Kilo schwerer Priester sie an den Haaren über den Boden schleifte, ihr Fausthiebe in den Bauch versetzte und sie verletzt in einer Ecke liegen ließ. Sie war 14 Jahre alt und auf einer Ferienfreizeit ihrer Schule, des angesehenen Internats Bétharram in Westfrankreich. Diese Woche sprach Perlant erstmals in französischen Medien über ihr Trauma. Die heute 53-Jährige ist nicht nur eine von Hunderten Betroffenen, sondern auch die Tochter des Pariser Premierministers François Bayrou.