„Hier kaufe ich gern ein. Alle hier sind so freundlich und hilfsbereit“, ist die Seniorin Renate Roll voll des Lobes über die Mitarbeitenden des Cap-Marktes am Eckbusch, der nun schon seit mehr als neun Jahren (im August 2026 werden es runde zehn Jahre sein) die wichtigste Nahversorgungsquelle im Viertel ist. Die drei Buchstaben C, A und P stehen für Chance, Arbeit und Perspektive, bei Öffnungszeiten montags bis freitags 7 bis 20 und Samstag 8 bis 15 Uhr. Die Adresse des Cap-Markts lautet Am Ringelbusch 9.
Anna Margagliotti (41), die kürzlich die Leitung übernommen hat, ist dort schon rund acht Jahre tätig, kennt die Wünsche der Kundschaft und hat das Warenangebot des nur 350 Quadratmeter großen Supermarktes auf mehr als 6000 Artikel ausgeweitet, wobei allerdings darauf geachtet wurde, dass in den Gängen keine drangvolle Enge entstanden ist und auch Kundschaft, die auf den Rollstuhl angewiesen ist, ohne Mühe den Weg zur Kasse findet.
Ein Cap-Markt unterscheidet sich von anderen Supermärkten dadurch, dass dort Menschen mit psychischen Einschränkungen eine Perspektive geboten wird und die Möglichkeit, mitten in der Gesellschaft vollwertig zu arbeiten. 22 Menschen sind dort tätig, 13 davon mit dem geschilderten Erfolg im Verkauf. Nicht alle wohnen wie Anna Margagliotti in der Nähe („Vom Ölberg bin ich in wenigen Minuten hier“). „Aber den meisten gefällt es bei uns so gut, dass sie auch einen längeren Weg zur Arbeit in Kauf nehmen“, sagt die zweifache Mutter und verrät auch das Geheimnis stetiger Betriebstreue: „Man muss auf den einzelnen Menschen eingehen und ihn hin und wieder begleiten.“
Das gilt natürlich auch für die Einkaufenden. „Überwiegend Stammkundschaft, schließlich ist das hier ähnlich wie auf dem Dorf“, sagt die Leiterin, auf die vielfältige Aufgaben warten. Schließlich gehört auch die integrierte „Policks Backstube“ zum Cap-Markt, der seine Waren von Edeka bezieht und unter der Trägerschaft des Sozialunternehmens „proviel“ steht. Die Backstube hat täglich, montags bis donnerstags bis 14 Uhr, freitags bis 16 Uhrund samstags von 7 bis 13 geöffnet und bietet nicht nur frische Backwaren, sondern auch Heißgetränke wie Kaffee oder Capuccino an und ist dadurch auch zu einem Ort der Begegnung im Quartier geworden.
Ein offenes Ohr auch für
Sonderwünsche der Kundschaft
Ähnlich wie das „Cap-Mobil“, das an vier Tagen in der Woche diverse Seniorenheime anfährt und dort den Menschen die Möglichkeit gibt, selbst Einfluss auf die persönliche Speisekarte zu nehmen. „Die Mitarbeiterinnen im Verkaufswagen haben ein offenes Ohr für Sonderwünsche der dortigen Kundschaft, notieren sich die, und wir versuchen, die auch bei telefonischen Aufträgen zu erfüllen“, erklärt Anna Maragliotti, die italienische Wurzeln hat. So beispielsweise auch in Bezug auf Bio-Waren, die immer mehr gewünscht werden. Gefragt sind aber auch die preiswerten „Gut und günstig“-Produkte der Edeka-Gruppe, die die neue Leiterin vermehrt in ihr Warenangebot genommen hat. Nach dem Motto: „Zufriedene Mienen danken es Ihnen“, herrscht im Geschäft und draußen an den Holztischen mit frischem Gemüse und Obst eine angenehme Atmosphäre. „Wir haben hier überwiegend angenehme Kundschaft“, hat die Chefin im Laufe der Jahre festgestellt und lobt die beinahe familiäre Atmosphäre im Laden, an der Kasse und bei den Mitarbeitenden untereinander. Und auch ihr macht die Arbeit im Eckbusch-Viertel sichtlich Freude, wie die gelernte Einzelhandelskauffrau gern zugibt. Um das positive Stimmungsniveau dauerhaft zu erhalten, bedarf es allerdings immer wieder neuer Anstrengungen. Die erhofft man derzeit auch durch eine Kundenbefragung zu erforschen, deren Antworten mit einer Tafel Schokolade belohnt werden.
Zum angenehmen Geschäftsklima trägt neben freundlicher Beratung in erster Linie die Qualität der angebotenen Waren bei. „Haltbare Produkte werden zweimal wöchentlich angeliefert, Frischware täglich“ lautet die Regel im Cap-Markt, der auch für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen einen Lieferdienst eingerichtet hat. „Frische-Kontrollen finden an jedem Tag statt, und wenn sich etwas dem Mindesthaltbarkeitsdatum nähert, dann wird es preisreduziert gekennzeichnet“ – so sind weiterhin die Geschäftsprinzipien.