Der Brand der Villa Kunterbunt lässt viele Eltern sprachlos zurück. Auch die dreifache Mutter und stellvertretende Elternbeiratsvorsitzende Selina Chabauty zählt zu den Betroffenen. Doch sie sieht auch die große Solidarität, die sich in kürzester Zeit für die 131 Kita Kinder ohne Unterkunft formiert hat.
Kinder haben ein Zuhause verloren
„Der Brand in der Villa Kunterbunt hat uns als Eltern tief getroffen,“ sagt Chabauty. „Von einem Moment auf den anderen ist ein Ort verloren gegangen, an dem unsere Kinder sich sicher, geborgen und zu Hause gefühlt haben.“ Der plötzliche Verlust sorge für Sprachlosigkeit unter den Eltern, da sie an zwei Fronten zugleich kämpfen müssen: „Man versucht selbst, das Geschehene zu verarbeiten, und gleichzeitig den Kinder Stabilität zu vermitteln“, sagt sie.

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Kindergarten in Durmersheim in Flammen.
Foto: Henry Mungenast / EinsatzReport24
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Kindergarten in Durmersheim in Flammen.
Foto: Henry Mungenast / EinsatzReport24
Die Kinder selbst reagieren sehr unterschiedlich auf die Situation, erklärt Chabauty. Einige seien verunsichert, anderen fehle ihr vertrautes Umfeld, wieder andere stellen viele Fragen. „Die größte Herausforderung bestehe derzeit darin, ihnen Orientierung und Sicherheit zu geben – und genau hier erleben wir, wie wichtig vertraute Bezugspersonen und feste Gruppenstrukturen sind“, betont sie.
Kinder bereits sechs Tage nach dem Brand vorläufig untergebracht
Eine Herausforderung, die auch die Gemeinde Durmersheim in ihrer Notbetreuung als besonders wichtig erachtet. Bereits am folgenden Tag konnten knapp die Hälfte der Kinder betreut werden – sechs Tage nach dem Brand, am 1. Dezember, wurde eine vorläufige Unterbringung aller 131 Kinder gewährleistet. „Man hat sehr darauf geachtet, dass die Gruppen zusammen und die Bezugspersonen dieselben bleiben“, betont Klaus Eckert, Bürgermeister von Durmersheim und Würmersheim: „Damit sich die Kita Kinder so wenig wie nötig umgewöhnen müssen.“

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Klaus Eckert, Bürgermeister von Durmersheim und Würmersheim.
Foto: Nathalie Dautel
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Klaus Eckert, Bürgermeister von Durmersheim und Würmersheim.
Foto: Nathalie Dautel
Für die Umsetzung der Notbetreuung wurden unter anderem die Kinder der Villa Regenbogen in andere Räume verlegt. Durch den Umzug verlieren jedoch auch diese Kinder ihr gewohntes Umfeld. „Dass uns hier von den Eltern der Villa Regenbogen so viel Verständnis und Unterstützung entgegengebracht wird, berührt uns sehr“, betont Chabauty. „Dafür sind wir unheimlich dankbar!“
Gemeinde erbringt „enorme organisatorische Leistung“
Die „enorme organisatorische Leistung“, die die Gemeinde unter der Leitung Bürgermeister Klaus Eckert innerhalb weniger Tage vollbrachte, beeindruckt Chaubauty und die betroffenen Eltern: „Das gibt uns Eltern ein großes Gefühl von Sicherheit und zeigt, wie stark und verlässlich die Strukturen in Durmersheim funktionieren.“

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Kindertagesstätte Villa Kunterbunt in Durmersheim.
Foto: Nathalie Dautel
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Kindertagesstätte Villa Kunterbunt in Durmersheim.
Foto: Nathalie Dautel
Zudem gibt es auch erfreuliche Nachrichten, die Chabauty zu berichten hat: „Viele Kinder haben den neuen Räumen sogar mit Vorfreude entgegengeblickt. Dass sie ihre Gruppenkameradinnen, Freunde und vertrauten Bezugserzieherinnen nun wiedersehen konnten, tröstet sie über den Verlust unserer geliebten Villa Kunterbunt hinweg. Dieses Wiedersehen schafft Geborgenheit und zeigt, dass das Wesentliche – nämlich die Menschen, die sie begleiten – weiterhin da ist.“

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Kindergarten in Durmersheim in Flammen.
Foto: Henry Mungenast / EinsatzReport24
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Kindergarten in Durmersheim in Flammen.
Foto: Henry Mungenast / EinsatzReport24
„Die große Solidarität, die schnelle Organisation und das gegenseitige Verständnis machen uns Eltern sehr zuversichtlich. All das gibt uns Hoffnung, dass wir gemeinsam diese schwierige Zeit gut bewältigen werden“, sagt Chabauty abschließend.
Alter Kindergarten wird reaktiviert
Bereits im Januar soll zudem gewährleistet werden, dass alle 131 Kinder an zwei Standorten untergebracht werden: 75 Kinder in der Villa Regenbogen und 56 Kinder im früheren Kindergarten St. Lioba. Letzterer werde laut Eckert bereits „reaktiviert“, allerdings stehen noch einige Arbeiten an, da das Gebäude seit fünf Jahren nicht mehr genutzt wurde. Die Renovierungsarbeiten schätzt die Gemeinde auf rund 50.000 Euro. Bis zum 7. Januar 2026 soll dann der Einzug der übrigen 56 Kinder möglich sein.

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Kindertagesstätte Villa Kunterbunt in Durmersheim.
Foto: Nathalie Dautel
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Kindertagesstätte Villa Kunterbunt in Durmersheim.
Foto: Nathalie Dautel
Zudem hat die Gemeinde ein Spendenkonto eingerichtet, in das bereits nach wenigen Tagen 15.000 Euro eingegangen sind. Mit den Geldern sollen laut Eckert als Erstes neue Spielzeuge für die Kinder der Villa Kunterbunt gekauft werden, die beim Brand all ihre vertrauten Dinge verloren haben.
Restaurierung der Villa Kunterbunt bis 2027 möglich
Ein Neubau der Villa Kunterbunt am bisherigen Standort ist zwar geplant, zuvor muss jedoch zunächst die Brandstelle von den Brandsachverständigen freigegeben werden. Wie schnell der Neubau voranschreiten wird, ist noch ungewiss – „Eineinhalb Jahre wird das schon dauern“, meint Eckert. Bis September 2027 könnte die Umsetzung jedoch gelingen.

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Kindergarten in Durmersheim in Flammen.
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Kindergarten in Durmersheim in Flammen.
Foto: Henry Mungenast / EinsatzReport24
Als in der Nacht zum Dienstag, 25. November, die Kita Villa Kunterbunt in Durmersheim völlig niederbrannte, verloren 131 Kinder quasi über Nacht ihre vertraute Betreuungsstätte. Die betroffenen Familien stehen angesichts des plötzlichen Verlusts vor zahlreichen Herausforderungen.
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Gerrit Lieb
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