München – Nur für rund eineinhalb Jahre war wieder Leben in dem zuvor lange Zeit stillen Biergarten und Restaurant „Am Rosengarten“. Aber es kamen längst nicht genug Gäste, wie die Betreiberin nach dem Sommer einsehen musste. Am Sonntag wurde der Betrieb eingestellt.
In den drei Monaten nach der Antragstellung auf vorläufige Insolvenzverwaltung beim Amtsgericht München konnten weder Investoren noch tragende Konzepte für den Gastrobetrieb im idyllischen Westpark gefunden werden. Das Verfahren ist jetzt eröffnet worden – und in den nächsten Tagen wird das beliebte Objekt, das der Paulaner-Brauerei gehört, geräumt.
Der Innenbereich des „Rosengartens“ bietet Platz für knapp 200 Gäste
Foto: AMROWA BetriebsGmbH
Schlechtes Wetter schuld an der Insolvenz?
Liliane Tschurtschenthaler von der AMROWA BetriebsGmbH zu BILD: „Die Umsätze waren nicht hoch genug, um die Kosten nachhaltig zu decken. Der Sommer ist zu kalt gewesen, darunter litt vor allem das Biergartengeschäft.“ Die Insolvenz ist jetzt die Folge.
Obwohl seit der Übernahme Ende 2023 viel Arbeit, Geld und vor allem Herzblut in das Unternehmen gesteckt wurde, stand es von Beginn an unter keinem guten Stern. „Wegen baulicher Mängel konnten wir den Biergarten statt am 1. April erst Ende Juni eröffnen – und auch das Wetter des letztjährigen Sommers machte uns einen Strich durch die Rechnung“, so Tschurtschenthaler weiter.
Biergarten und Restaurant boten alpenländische Küche mit italienischen Einflüssen
Foto: AMROWA BetriebsGmbH
Was dem Erfolg des Biergartens im Weg stand
Zudem gab es Standortnachteile. Gäste hätten ihr mehrfach berichtet, dass das Restaurant schwer zu erreichen sei. Der Grund demnach: Bauarbeiten bei der Tram und deren Auswirkungen. Auf BILD-Nachfrage bei der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) heißt es dazu: „Während der Sanierungsmaßnahmen wurde auf der U6 ein leistungsstarker Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Ein Teil der Parkplätze auf dem IGA-Parkplatz ist durch eine Baustelleneinrichtung für die Tram-Westtangente belegt.“
Die „Rosengarten“-Betreiberin: „Der MVG sind keine Vorwürfe zu machen. Generell begrüßen wir den wichtigen Ausbau des Nahverkehrs. Aber all diese Faktoren könnten auch zu reduzierten Gästezahlen geführt haben.“ Hinzu käme die gesamtwirtschaftliche Lage: Inflation, Unsicherheit in der Bevölkerung, steigende Abgaben und Betriebskosten.
Die Brauerei Paulaner hofft, bald neue Pächter für Biergarten und Restaurant zu finden
Foto: AMROWA BetriebsGmbH
Was die Paulaner-Brauerei zur Schließung sagt
Eigentümer Paulaner bedauert, dass der Betrieb im „Rosengarten“ schon wieder endet. Man hätte die Betreiber bis zum letzten Tag mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützt.
Ein Sprecher der Brauerei zu BILD: „Nun werden wir uns auf die Suche nach neuen Pächtern begeben. Wir sind für unterschiedliche Ideen und Konzepte offen, möchten uns jedoch die nötige Zeit nehmen, um für das besondere Objekt die bestmögliche Lösung zu finden.“