Washington/Moskau – Am Dienstagabend traf Kreml-Diktator Wladimir Putin in Moskau die US-Gesandten Steve Witkoff (68) und Jared Kushner (44), Schwiegersohn von Ex-Präsident Donald Trump. Es ging um nichts weniger als Trumps Friedensplan für die Ukraine. Ein Durchbruch? Fehlanzeige.

Am Mittwoch äußerte sich Trump erstmals öffentlich zu dem Treffen. Im Oval Office des Weißen Hauses sagte er, Witkoff und Kushner hätten „ein einigermaßen gutes“ Gespräch mit Putin geführt, später sprachen sie sogar von einem „sehr guten“ Treffen.

„Axios“ berichtet, Trump habe zudem erklärt: Sein Eindruck sei gewesen, dass Putin den Krieg gerne beenden möchte und starkes Interesse an einer Einigung habe. Allerdings fügte Trump hinzu, er wisse nicht, ob ein solcher Deal tatsächlich möglich sei.

Trump sagte, der Krieg hätte nie begonnen werden dürfen. Die Gespräche über seinen Friedensplan würden „sehr gut“ laufen

Trump sagte, der Krieg hätte nie begonnen werden dürfen. Die Gespräche über seinen Friedensplan würden „sehr gut“ laufen

Foto: ANDREW CABALLERO-REYNOLDS/AFP

Keine Einigung beim Hauptstreitpunkt

Russlands Chef-Verhandler Kirill Dmitrijew (50) nannte die Gespräche zuvor zwar „produktiv“. Doch Putins Berater Juri Uschakow (78) winkte ab: „Es ist noch viel zu tun“, zitierten ihn russische Staatsmedien. Vor allem bei Russlands Forderungen nach den besetzten ukrainischen Gebieten blieb die Lage festgefahren.

Laut Kreml-Sprecher Dmitri Peskow akzeptiere Putin einige US-Vorschläge. Es handele sich um einen „normalen Arbeitsprozess zur Kompromissfindung“.

Ungemütliche, stundenlange Verhandlungen unter kaltem Licht am Dienstag in Moskau. Kreml-Diktator Putin mit den US-Gesandten Witkoff und Trump-Berater Kushner, der erstmals an einem Treffen teilnahm

Ungemütliche, stundenlange Verhandlungen unter kaltem Licht am Dienstag in Moskau. Kreml-Diktator Putin mit den US-Gesandten Witkoff und Trump-Berater Kushner, der erstmals an einem Treffen teilnahm

Foto: Alexander Kazakov/via REUTERS

Noch am Dienstagabend riefen Witkoff und Kushner Trump aus der US-Botschaft in Moskau an, um ihn persönlich über das Treffen mit Putin zu informieren, so „Axios“. Am Mittwoch telefonierte Witkoff zudem mit dem nationalen Sicherheitsberater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Rustem Umerov, und berichtete auch ihm über die Gespräche im Kreml.

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Selenskyj bestätigte am Mittwoch: „Wir bereiten Treffen in den USA vor, und Rustem Umerov wird die Gespräche mit den Gesandten von Präsident Trump fortsetzen.“ Nach Angaben ukrainischer Beamter soll Umerov am Donnerstag nach Miami reisen. Zuvor hatten unter anderem die „New York Times“ und der Sender CBS News unter Berufung auf das Weiße Haus darüber berichtet. In Florida wollen Witkoff und Kushner die Gespräche fortsetzen – dieses Mal mit Vertretern der Ukraine.

Selenskyj stellte klar: „Ein würdevoller Frieden ist nur möglich, wenn die Interessen der Ukraine berücksichtigt werden. Die derzeitigen diplomatischen Aktivitäten in den Verhandlungen müssen durch den Druck auf Russland unterstützt werden.“