Was ist ein „Pedo-Hunter“?

Bei einem Treffen wird ein mutmaßlicher Pädophiler selbst zum Opfer. Herausgelockt von sogenannten „Pedo-Huntern“. Ein Trend, der zum Beispiel auf TikTok zu beobachten ist. Dahinter stecken meist junge Männer, die sich als Frauen oder Mädchen ausgeben, um andere Männer zu einem Treffen zu überreden. Vor Ort ist das Opfer dann den „Pedo-Huntern“ ausgeliefert. Ein solcher Fall beschäftigt aktuell auch die Staatsanwaltschaft in Stuttgart.

Beim Phänomen «Pedo Hunter» (deutsch: «Pädophilen-Jäger») handelt es sich um eine Person, die sich auf Internetportalen als minderjährig ausgibt, um mutmaßliche Sexualstraftäter in eine Falle zu locken. (Archivbild)

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Beim Phänomen «Pedo Hunter» (deutsch: «Pädophilen-Jäger») handelt es sich um eine Person, die sich auf Internetportalen als minderjährig ausgibt, um mutmaßliche Sexualstraftäter in eine Falle zu locken. (Archivbild)
Foto: Bernd Weißbrod/dpa

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Beim Phänomen «Pedo Hunter» (deutsch: «Pädophilen-Jäger») handelt es sich um eine Person, die sich auf Internetportalen als minderjährig ausgibt, um mutmaßliche Sexualstraftäter in eine Falle zu locken. (Archivbild)
Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Drei „Pedo-Hunter“ aus Stuttgart in U-Haft

Wie das Polizeipräsidium Stuttgart in einer Mitteilung informiert, sei der Ermittlungsgruppe (EG) Teddy nach monatelanger Ermittlungsarbeit ein Schlag gegen die „Pedo-Hunter“ gelungen. Demnach habe die Polizei am frühen Mittwochmorgen, 3. Dezember, 17 Wohnungen durchsucht und vier Tatverdächtige festgenommen. Die Männer stehen im Verdacht, überregional Männer überfallen, ausgeraubt und teilweise schwer verletzt zu haben.

Bereits im Juni 2025 hatten die Ermittler zwei 18-jährige Männer auf frischer Tat in Stuttgart festgenommen. Kurz darauf kam ein weiterer Tatverdächtiger hinzu. Alle drei wurden dem Haftrichter vorgeführt und sitzen nun in U-Haft.

„Pedo-Hunter“ in Stuttgart: Was ist passiert?

Die EG „Teddy“ wurde Ende 2023 nach ersten Einzelfällen eingerichtet. Ab Juni 2025 stellten die Beamten eine deutliche Häufung der Übergriffe fest. Nach aktuellem Kenntnisstand sollen die Tatverdächtigen für rund 30 Fälle verantwortlich sein. Die Täter nahmen über die Plattform „Knuddels“ gezielt Kontakt zu den Männern auf.

Internetplattform "Knuddels" (Symbolfoto)

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Internetplattform „Knuddels“ (Symbolfoto)
Foto: Bernd Weißbrod, dpa

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Internetplattform „Knuddels“ (Symbolfoto)
Foto: Bernd Weißbrod, dpa

Bei den vereinbarten Treffen sollen die jungen Männer ihre Opfer mit Messern, Pfefferspray, Schlagstöcken oder Schusswaffen bedroht, teilweise ausgeraubt, vergewaltigt oder schwer verletzt haben. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt unter anderem wegen versuchten Mordes, versuchten Totschlags und schweren Raubes. Der entstandene Schaden wird auf einen fünfstelligen Betrag geschätzt.

Polizei ermittelt gegen 15 weitere Personen

Neben den vier Festgenommenen laufen Ermittlungen gegen 15 weitere männliche und drei weibliche Tatverdächtige. Insgesamt waren rund 160 Polizeibeamte, darunter Spezialkräfte, im Einsatz.
„Die Täter haben den angeblichen ‚Pedo-Hunter‘-Trick genutzt, um Männer gezielt anzugreifen und auszurauben. Die Opfer haben in den meisten Fällen nichts falsch gemacht“, wird Kriminalhauptkommissar Mario Teufel in einer Pressemitteilung zitiert.

Die Polizei Stuttgart bittet weitere Geschädigte oder Zeugen, sich unter +49 711 8990 5778 zu melden.

  • Verena Müller-Witt

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