Als ehemalige Landesvorsitzende der Linken in Mecklenburg-Vorpommern blieb sie blass und schaffte es kaum einmal, mit einer Initiative oder Idee an die breite Öffentlichkeit zu dringen. Auch als Wenke Brügdam trotz beschaulicher Leistungen als Linken-Landeschefin von der Landesregierung unter Führung von Manuela Schwesig (SPD) zur Landesbeauftragten für Frauen und Gleichstellung befördert wurde, blieb es weiterhin still um die 41-Jährige. Jetzt aber hat es Brügdam mit einer – zweifelhaften – Aktion in die Schlagzeilen geschafft.

Das inzwischen gelöschte Video samt zweifelhafter Aktion finden Sie oben im Video.

Scharfe Kritik von AfD und CDU

Die Linkspolitikerin feierte sich in einem auf Instagram hochgeladenen Video selbst dafür, dass sie Deutschlandfahnen von Gebäuden abgerissen habe. Wer heute solche Fahnen an Häusern anbringe, wolle damit seine Sympathien für Faschismus ausdrücken, erläuterte Brügdam ihre Motivation. Die politischen Kontrahenten Brügdams aber fühlen sich von Video und Inhalt dermaßen motiviert, dass sie beispielsweise jetzt Strafanzeige gegen Brügdam gestellt haben.

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Detlef Kegel, Fraktionsvorsitzender der AfD im Kreistag Vorpommern-Rügen, betonte: „Dieses Verhalten ist eines Mandatsträgers unwürdig und einer Landesbeauftragten vollkommen untragbar. Wer unsere Bundesflagge abreißt und öffentlich verhöhnt, verspottet nicht nur unser Land, sondern auch all jene Bürger, die zu diesem Staat stehen und ihn tragen. Das ist keine politische Position, das ist blanke Verachtung.“ Kegel forderte Brügdam auf, ihr Mandat im Kreistag niederzulegen. Gleichzeitig hat der AfD-Politiker am Dienstag Strafanzeige gegen Brügdam gestellt. „Solche Grenzüberschreitungen müssen Konsequenzen haben“, sagte Kegel.

Schockiert reagierte auch die Generalsekretärin der Landes-CDU, Katy Hoffmeister. „Es macht mich fassungslos, wenn ausgerechnet eine staatliche Gleichstellungsbeauftragte Symbole unseres demokratischen Gemeinwesens beschädigt. Es gehört zu den Grundsätzen unserer offenen Gesellschaft, unterschiedliche Meinungen auszuhalten, ohne sich über Recht und Gesetz hinwegzusetzen. Das ist das Mindeste, was man verlangen kann.  Die Bundesflagge ist ein Staatssymbol; die Bezeichnung als ,diese Dinger‘, sie eigenhändig entfernen und als Zeichen des Faschismus umzudeuten, schadet dem demokratischen Diskurs“, meinte die Christdemokratin.

Brügdam soll Verantwortung für „Fehltritt“ übernehmen

Die Deutschlandfahne stehe nicht für Ausgrenzung, sondern für die Einheit unseres Landes und für die Werte unseres Grundgesetzes. Das Grundgesetz beruhe auf der Unantastbarkeit der Menschenwürde, auf Freiheit, auf Gleichheit vor dem Gesetz, auf Demokratie und Rechtsstaatlichkeit mit klarer Gewaltenteilung, auf der sozialen Verantwortung des Staates sowie auf der föderalen Ordnung zwischen Bund und Ländern, machte Hoffmeister deutlich. An die Adresse von Brügdam gerichtet, stellte Hoffmeister klar: „Ich erwarte, dass Frau Brüdgam ihr Verhalten erklärt und Verantwortung für diesen Fehltritt übernimmt.“

Die Landesbeauftragte für Frauen und Gleichstellung ist Teil des Justizministeriums und hat die Aufgabe, die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern zu fördern und auf die Beseitigung bestehender Nachteile zu wirken.