Über den kalten Regen im November sang vor 34 Jahren Axl Rose von Guns N’ Roses in der Rock-Ballade „November Rain“ – für das Jahr 2025 trifft das definitiv nicht zu: Das Anfang November gestartete Wasserwirtschaftsjahr 2026 begann mit einer unterdurchschnittlichen Niederschlagsmenge im abgelaufenen Monat. Das teilten dieKostenpflichtiger Inhalt Emschergenossenschaft und der Lippeverband am Donnerstag mit.

Nach Angaben der Institutionen wurde nur etwas über die Hälfte der langjährigen Durchschnittsmenge erreicht. Zudem fiel die mittlere Lufttemperatur höher aus als im langjährigen Vergleich. Im Emscher-Gebiet liegt das Gebietsmittel des Niederschlages bei 35,4 Millimeter (130-jähriges Mittel = 67 Millimeter / ein Millimeter entspricht einem Liter pro Quadratmeter). Im Lippe-Gebiet liegt das Gebietsmittel bei 36,4 Millimeter (130-jähriges Mittel = 64 Millimeter).

Im ersten Novemberdrittel war es den Angaben zufolge recht trocken. Bis zum 12. November gab es im Mittel nur knapp sechs Millimeter Niederschlag und sieben niederschlagsfreie Tage. Ab dem 13. November bis Monatsende fiel dann – bis auf drei Tage – täglich Niederschlag. Die Mengen waren jedoch vergleichsweise gering.

Die Monatssummen in den Einzugsgebieten von Emschergenossenschaft und Lippeverband liegen zwischen minimal 27,8 Millimetern an der Station Kläranlage Senden und maximal 47,5 Millimeter an der Station Kläranlage Unna-Billmerich. Die höchste Tagesniederschlagssumme im Emscher-Gebiet wurde am 24. November gemessen: An diesem Tag fielen 11,8 Millimeter am Pumpwerk Duisburg-Schmidthorst. Im Lippe-Gebiet wurde die höchste Tagessumme an der Station Kläranlage Unna-Billmerich am 19. November erreicht – dort fielen 15,7 Millimeter.

Die mittlere Lufttemperatur lag im November mit acht Grad Celsius mehr als ein Grad über dem langjährigen Mittel von 6,8 Grad Celsius.

Die Verbände ziehen nun auch eine Bilanz für die Herbstmonate September, Oktober und November. In dieser Zeit fiel in beiden Verbandsgebieten leicht unterdurchschnittlich aus. Die Niederschlagsmenge liegt im Gebiet der Emschergenossenschaft bei 184 Millimetern (130-jähriges Mittel = 19). Im Gebiet des Lippeverbandes liegt die Summe sogar noch etwas niedriger bei 170 mm (130-jähriges Mittel = 190 Millimeter).

Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) sind öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsunternehmen, die als Leitidee das Genossenschaftsprinzip haben. Die Aufgaben der 1899 gegründeten Emschergenossenschaft sind unter anderem die Unterhaltung der Emscher, die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie der Hochwasserschutz.

Der 1926 gegründete Lippeverband bewirtschaftet das Flusseinzugsgebiet der Lippe im nördlichen Ruhrgebiet und baute unter anderem den Lippe-Zufluss Seseke naturnah um. Gemeinsam haben Emschergenossenschaft und Lippeverband rund 2000 Beschäftigte und sind Deutschlands größter Abwasserentsorger und Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken (rund 782 Kilometer Wasserläufe, rund 1533 Kilometer Abwasserkanäle, 544 Pumpwerke und 59 Kläranlagen).