Abstimmung am Freitag

Junge Union Aachen kritisiert geplante Rentenreform scharf

04.12.2025 – 09:51 UhrLesedauer: 2 Min.

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SPD-Vizekanzler Lars Klingbeil (l.) und CDU-Bundeskanzler Friedrich Merz (Archivbild): Am Freitag wird im Bundestag über das geplante Rentenpaket abgestimmt. (Quelle: IMAGO/dts Nachrichtenagentur)

Vor der Abstimmung über das Rentenpaket im Bundestag meldet sich die Junge Union im Aachener Bezirksverband mit einem offenen Brief zu Wort. Sie kritisiert die Pläne und appelliert an die Verantwortlichen.

Die Junge Union im Bezirksverband Aachen hat sich am Donnerstag in einem offenen Brief an Bundestagsabgeordnete und Mitglieder der Jungen Gruppe in der CDU gewandt. In dem Brief, unter anderem adressiert an die Aachener Bundestagsabgeordneten Armin Laschet und Catarina dos Santos-Wintz, kritisiert sie die derzeit diskutierte Rentenreform als Widerspruch der „zentralen Prinzipien der Generationengerechtigkeit sowie einer verantwortungsvollen und nachhaltig tragfähigen Finanzpolitik“.

Die geplante Garantie des Rentenniveaus sei ohne strukturelle Reformen nur eine kurzfristige Lösung, die langfristig Risiken bergen würde, vor allem für die junge Generation. „Eine Politik, die künftige Beitragszahler immer stärker belastet, ohne ihnen zugleich eine verlässliche Perspektive auf eine eigene Rente zu geben, wird dem Anspruch christlich-demokratischer Verantwortung nicht gerecht“, heißt es vom Bezirksverband.

Für eine solide und finanzierbare Rentenpolitik müsse das „Gleichgewicht zwischen den Generationen“ gewahrt werden. Dies sei im Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD vereinbart worden. Dafür müssten auch „unbequeme Entscheidungen“ getroffen werden, etwa beim Renteneintrittsalter, um ein zukunftsfähiges Sozialsystem zu entwickeln. Der aktuell vorliegende Rentenentwurf stehe dazu im Widerspruch.

Die Junge Union im Aachener Bezirksverband dankt der Jungen Gruppe in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für ihre „klare Haltung“ in der Rentenfrage und spricht ihre Unterstützung aus: „Wir stehen fest an Eurer Seite, wenn es darum geht, Verantwortung zu übernehmen – nicht nur für heute, sondern auch für die Generationen von morgen und übermorgen.“ Sie appelliert an die Abgeordneten aus dem Bezirksverband Aachen, sich gegen das aktuell vorliegende Rentenpaket zu positionieren.

Die Junge Gruppe in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, welcher 18 Abgeordnete angehören, hält das Rentenpaket der schwarz-roten Bundesregierung weiterhin für „nicht zustimmungsfähig“ und lässt offen, ob sie dem Rentenpaket im Bundestag am Freitag zustimmen wird. Jedes Mitglied werde „die Argumente abwägen und eine Entscheidung treffen“, heißt es von der Gruppe. Besonders kritisiert die Gruppe die langfristige Festschreibung des Rentenniveaus – das Verhältnis der Rente zum Durchschnittsverdienst – auch nach 2031, was sie als nicht gerecht für jüngere Generationen empfindet.

Ohne die Zustimmung der jungen Unions-Abgeordneten hat die schwarz-rote Bundesregierung von Kanzler Friedrich Merz (CDU) für ihren Vorstoß keine Mehrheit im Bundestag. Es droht der Zerfall der Koalition. Die Grünen wollen gegen den Entwurf stimmen. Die Linke kündigte am Mittwoch an, sich enthalten zu wollen, was die Verabschiedung des Rentenpaketes erleichtern würde. SPD-Vizekanzler Lars Klingbeil sagte in der ARD-Sendung „Maischberger“, dass man sich nicht auf Die Linke verlassen und bis zur Abstimmung eine eigene Mehrheit finden wolle.