Bei einer Kongressanhörung hat Marineadmiral Frank „Mitch“ Bradley bestritten, einen Befehl zur Tötung aller
Insassen eines angeblichen Drogenboots in der Karibik von Pentagonchef Pete Hegseth erhalten zu haben. Das teilte Senator Tom Cotton nach
dem Briefing im Geheimdienstausschuss der Parlamentskammer mit. Bradley habe sehr deutlich gemacht, dass er keinen Befehl
erhalten habe, „keine Gnade walten zu lassen oder sie alle zu töten“, sagte der Republikaner Cotton, der das Gremium leitet, und verteidigte
den Angriff.
Der ranghöchste Demokrat im
Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses, Jim Himes, zeigte sich hingegen beunruhigt
über ein Video, das zeigen soll, wie zwei Insassen, die einen US-Angriff auf
das Boot zunächst überlebten, kurz darauf bei
einer Folgeattacke des Militärs getötet wurden.
„Was ich in diesem Raum gesehen habe, war eines der
verstörendsten Dinge, die ich in meiner Zeit im öffentlichen Dienst gesehen
habe“, sagte Himes vor Reportern. „Dort befanden sich zwei Personen in einer offenkundigen
Notlage, ohne jede Möglichkeit der Fortbewegung, mit einem zerstörten Boot –
und sie wurden von den Vereinigten Staaten getötet.“
Berichte legen Kriegsverbrechen nahe
Bei dem Angriff auf ein angeblich mit
Drogen beladenes Boot in der Karibik Anfang September wurden nach Angaben der US-Regierung elf Menschen getötet. Der Nachrichtenagentur AP zufolge soll die US-Regierung von den beiden Überlebenden gewusst und dennoch einen zweiten Angriff gestartet haben, um das
Boot zu versenken. Berichte des Senders CNN und der Zeitung Washington Post legen nahe, dass der zweite Angriff gegen das Völkerrecht verstoßen haben könnte.
Noch ist nicht abschließend geklärt, wer die Angriffe
angeordnet hatte. Nach Darstellung der US-Regierung soll Kommandeur Bradley den Befehl
gegeben haben. US-Verteidigungsminister
Pete Hegseth verteidigte dies und sagte, er selbst habe keine Überlebenden
gesehen, sei aber auch „nicht für den Rest der Mission dabeigeblieben“.
US-Militär in der Karibik
Z+ (abopflichtiger Inhalt);
Pete Hegseth:
War’s das für den Kriegsminister?
Was jetzt? – Die Woche:
US-Drogenkrieg gegen Venezuela – alles nur ein Vorwand?
Z+ (abopflichtiger Inhalt);
Angriff vor Venezuela:
Wie weit will Trump im Kampf gegen Drogenkartelle gehen?