Wenn sich der Teamchef des französischen Frauen-Handball-Teams nach wenigen Minuten gegen Österreich gezwungen sieht, ein Time-Out einzuberufen, dann ist das durchaus so etwas wie eine Würdigung. Zum Auftakt der WM-Hauptrunde traten die Österreicherinnen gegen den amtierenden Weltmeister an und wussten da zu Beginn zu überraschen: Rot-weiß-rot führte nach wenigen Minuten mit 5:1, die Turnierfavoritinnen haben sich an Österreichs Torfrau Lena Ivančok die Zähne ausgebissen.
Punkte hat sich das österreichische Team gegen Frankreich keine ausgerechnet, so realistisch war man vor dem Duell. Dennoch konnte Österreich die französische Wurfgewalt zu Beginn einigermaßen in Zaum halten: Es dauerte bis zur 21. Minute, als Frankreich erstmals in Führung ging. Zur Pause stand aus Österreich-Sicht ein 12:14 an der Anzeigentafel.
Ein anderes Bild in der zweiten Hälfte: Frankreich stellte in der Deckung eine schier unüberwindbare Mauer auf, Ines Ivančok-Šoltić erzielte nach acht Minuten den ersten Österreich-Treffer. Frankreich war blitzschnell – und einfach weltklasse. Bei minus zehn schonte Österreichs Teamchefin Monique Tijsterman ihr Stammpersonal und gewährte etwa auch der spät zur WM nachnominierten Steirerin Lisa Spalt WM-Einsatzminuten, die sie auch mit einem Tor krönen durfte. Weiter geht es für Österreich nun am Samstag (15.30 Uhr) gegen Tunesien – da soll, sagt Tijsterman, auch Österreichs erster Sieg in der WM-Hauptrunde her.
Ivančok-Šoltić: „Darauf können wir aufbauen“
Ines Ivančok-Šoltić ordnete die Niederlage nach der Schlusssirene ein: Man habe gesehen, dass Frankreich weltklasse ist, sagte sie, aber auch, dass Österreich zumindest teilweise mithalten konnte. „Darauf können wir aufbauen.“ Tijsterman meinte: „Wenn wir gegen Tunesien so spielen wie heute in der ersten Hälfte, dann gewinnen wir.“