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Drei Händler nehmen im denkmalgeschützten Quelle-Gebäude mehr als 5.000 Quadratmeter Verkaufsfläche in Betrieb. Das Areal stand nach der Schließung des Versandhauses 2009 jahrelang leer. Die Fertigstellung des gesamten Projekts ist für 2026 geplant.

Donnerstag, 04. Dezember 2025, 15:39 Uhr

Manuel Glasfort

Das frühere Quelle-Gebäude in Nürnberg – hier eine Visualisierung – wird gerade neu entwickelt. Rewe, Lidl und Müller haben bereits ihre Pforten geöffnet.

Bildquelle: Pulsschlag Network GmbH / Gerch Group AG

Im denkmalgeschützten ehemaligen Quelle-Gebäude in Nürnberg haben Rewe, Lidl und Müller ihre Filialen eröffnet. Die drei Händler nehmen zusammen mehr als 5.000 Quadratmeter Verkaufsfläche in Betrieb, wie der Projektentwickler Accumulata mitteilte. Damit öffnet sich das Areal aus den 1950er-Jahren nach Jahren des Leerstands erstmals wieder der Bevölkerung.

Das Quelle-Areal an der Fürther Straße gilt als eines der anspruchsvollsten Revitalisierungsprojekte der Stadt. Nach der Schließung des Versandhauses im Jahr 2009 folgten mehrere Eigentümerwechsel und Insolvenzen. Im Herbst 2023 kam es zu einem Baustopp. Die Bayerische Versorgungskammer und Accumulata Real Estate haben das Projekt nach der Insolvenz der damaligen Projektgesellschaft im September 2023 binnen weniger Wochen wieder aufgenommen, wie Accumulata mitteilte. Die Fertigstellung des gesamten Projekts ist für 2026 geplant.

Rewe betreibt auf rund 2.000 Quadratmetern Verkaufsfläche einen Markt mit Obst- und Gemüseabteilung, Salatbar und einer 16 Meter langen Servicetheke. Kaufmann Enes Çelik macht sich mit diesem Markt selbstständig. „Dieser Standort ist für mich mehr als ein Markt“, zitierte Accumulata Çelik in der Mitteilung. „Das Gebäude hat eine besondere Bedeutung für Nürnberg. Ich bin hier geboren und aufgewachsen.“ Lidl eröffnet auf rund 1.100 Quadratmetern eine Filiale mit energieeffizienter Kältetechnik und Luft-Wärmepumpen. Müller bietet auf über 1.900 Quadratmetern Parfümerie, Drogerie, Schreibwaren, Spielwaren und weitere Sortimente an.

Accumulata entwickelt Areal mit U-Bahn-Anschluss

Das Areal verfügt über einen eigenen U-Bahn-Aufgang zur Haltestelle Eberhardshof der Linie U1. Eine Tiefgarage unter den Einzelhandelsflächen bietet wettergeschützten Zugang per Aufzug. „Historischer Bestand wird zur Ressource, wenn er sich an die Bedürfnisse der heutigen Zeit anpassen lässt“, zitierte Accumulata den Geschäftsführer Markus Diegelmann in der Mitteilung.

Im Jahr 2026 soll die Stadtverwaltung Nürnberg auf 42.000 Quadratmetern ins sogenannte Stadthaus Q einziehen. Weitere Bereiche des Areals sind für Wohn- und ergänzende Nutzungen vorgesehen. Accumulata entwickelt nach eigenen Angaben seit 1982 Immobilien und Quartiere und hat bislang mehr als drei Milliarden Euro Investitionsvolumen mit über 600.000 Quadratmetern Geschossfläche realisiert.