Geflüchtete verlassen die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen am Standort Braunschweig.

AUDIO: Stadt Hamburg verlängert Laufzeiten von etwa 30 Flüchtlingsunterkünften (1 Min)

Stand: 05.12.2025 08:22 Uhr

Viele Flüchtlingsunterkünfte in Hamburg werden länger genutzt als zunächst geplant. Das geht aus einer Anfrage der Linksfraktion an den Senat hervor. Demnach hat die Stadt allein in den vergangenen sechs Monaten die Laufzeiten von etwa 30 Standorten verlängert.

Beispielsweise im Bezirk Nord wurden die Verträge mit fünf Hotels verlängert. Sie wären sonst Ende dieses Jahres ausgelaufen. Gerade erst wurde in Nord auch die Unterkunft am Wiesendamm mit knapp 400 Plätzen belegt. Sie soll bis Sommer 2027 genutzt werden.

Auch im Bezirk Mitte bleiben größere Unterkünfte länger in Betrieb als ursprünglich vorgesehen. Das betrifft die Unterkunft am Huckepackbahnhof, einen Standort in der Eiffestraße sowie Unterkünfte am Vogelhüttendeich, am Karl-Arnold-Ring, in der Rennbahn- und in der Schlenzingstraße.

Erstaufnahmeunterkünfte mit freien Plätzen

In den anderen Bezirken ist ebenfalls die Planung angepasst worden. Laut Senat sind die Unterkünfte weiterhin sehr ausgelastet. Dennoch sind viele Standorte aktuell nicht voll belegt. Allein in den Erstaufnahmeunterkünften sind laut Senat mehr als 800 Plätze frei. Deshalb fordert die Linksfraktion erneut, dass die Flüchtlinge, die in dem Harburger Notstandort in der Schlachthofstraße untergebracht sind, verlegt werden.

Proteste gegen Standort in Harburg

Dort protestieren seit Wochen die Bewohnerinnen und Bewohner immer wieder gegen die Lebensbedingungen in der ehemaligen Großmarkthalle. Nicht alle Plätze, die frei sind, können auch belegt werden, sagt der städtische Unterkunftsbetreiber Fördern & Wohnen. Er versichert erneut, dass der Standort Schlachthofstraße nur so lange betrieben wird, wie nötig. Er soll so bald wie möglich zum Reservestandort werden, heißt es.

Eine Erstaufnahmeeinrichtung in Harburg.

Die Erstaufnahmeeinrichtung in der Schlachthofstraße soll aber als Reservestandort erhalten bleiben. Aktuell sind dort 584 Menschen untergebracht.

Eine junge Frau aus der Ukraine mit ihrem Pass in der Hand in Hamburg.

Zurzeit kommen viele Geflüchtete aus der Ukraine nach Hamburg. Allein im Oktober waren es fast 894 Schutzsuchende, wie offizielle Zahlen zeigen.

Geflüchtete in Hamburg.

Hamburg unternimmt seit 2015 große Anstrengungen, um die ankommenden Flüchtlinge unterzubringen, zu versorgen und zu integrieren.

Flüchtlinge aus Syrien kommen mit ihrem Gepäck in einer Erstaufnahmeeinrichtung an.

Mit 830 sind im Mai rund 40 Prozent weniger Gefllüchtete in Hamburg registriert worden, als noch im Vorjahr. Die meisten stammen aus Afghanistan.

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NDR.de | 05.12.2025 | 08:07