FIFA zwingt europäische Fußballvereine, ausstehende Transfergebühren an russische Clubs zu zahlen – trotz internationaler Sanktionen. Bei Nichtzahlung drohen harte Strafen wie Transfersperren, Punktabzüge oder Ausschluss aus Wettbewerben.
Europäische Fußballvereine sollen laut FIFA ausstehende Transfergebühren an russische Clubs zahlen, obwohl internationale Sanktionen das eigentlich verbieten. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs 2022 hat die FIFA in 13 Fällen entschieden, dass Vereine ihre Schulden begleichen müssen – auch wenn sie damit gegen die Gesetze ihres Landes verstoßen könnten.
So sollte der englische Verein West Ham United 26 Millionen Euro an den russischen Club CSKA Moskau zahlen, wie der „Kyiv Independent“ berichtet. West Ham weigerte sich, da die Zahlung gegen britische Sanktionen verstoßen würde. Trotzdem entschied die FIFA: Die Schulden müssen bezahlt werden, sonst droht eine Transfersperre.
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Logo von West Ham United an der Außenseite des Stadions
picture alliance / Action Plus | Katie Chan Gericht hebt FIFA-Entscheidung auf
West Ham zog vor das Internationale Sportgericht (CAS) und bekam im Mai 2025 Recht. Das Gericht erklärte, dass die Zahlung „objektiv unmöglich“ sei, da CSKA Moskau und dessen Bank auf der Sanktionsliste stehen.
Laut dem „Kyiv Independent“ gab es nur noch einen weiteren Verein, Djurgardens aus Schweden, der den Zahlungen an russische Clubs entgehen konnte.
Andere Vereine haben jedoch gezahlt – aus Angst vor Strafen der FIFA, wie etwa Transfersperren oder der Ausschluss aus Wettbewerben.
FIFA in der Kritik
Schon zuvor stand FIFA wegen ihrer Russland-Politik in der Kritik – etwa wegen einer Karte ohne die Krim als Teil der Ukraine oder der Aufhebung des Teilnahmeverbots für russische U17-Spieler.