Die Einführung personalisierter Tickets gehörte zu den auf der Innenministerkonferenz (IMK) in Bremen diskutierten Verschärfungen von Sicherheitsmaßnahmen in den Fußball-Stadien, um Störern und Gewalttätern das Handwerk zu legen.

Am Ende war die Einrichtung einer zentralen Stadionverbotskommission – aufgehängt beim DFB – als Kontrollinstanz der lokalen Klub-Kommissionen das einzige konkrete Ergebnis. Auch personalisierte Tickets sind vom Tisch – allerdings erst nach einer sehr hitzigen Diskussion, wie BILD aus Teilnehmerkreisen erfuhr.

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Während sich etwa NRW-Innenminister Herbert Reul (73/CDU) und seine niedersächsische Kollegin Daniela Behrens (57/SPD) offen zeigten für personalisierte Tickets, trat Berlins Innensenatorin Iris Spranger (64/SPD) als Wortführerin der Widerständler auf. Ihr Argument: Es dürfe nicht die Fankultur in den Stadien zerstört werden wegen einer im Vergleich zur Gesamt-Zuschauerzahl sehr kleinen Minderheit von Störern.

Personalisierte Tickets hatten auch DFL-Boss Hans-Joachim Watzke (64), DFL-Geschäftsführer Marc Lenz (39) und DFB-Präsident Bernd Neuendorf (64) in den Verhandlungen mit der Politik stets abgelehnt, zumal sie zwangsläufig das Aus der Stehplätze bedeuten würden. Und die zeitaufwendige Kontrolle an den Eingängen, ob der Name auf der Karte mit dem Ausweis übereinstimmt, zu langen Warteschlangen führen würde – mit der drohenden Folge von Ausschreitungen durch verärgerte Fans.

Sprangers Einsatz für die Fanbelange und Teile ihrer vorbereiteten Protokollnotiz findet sich auch in der Beschlussvorlage der IMK wieder, wie Teilnehmer BILD bestätigten. Darin heißt es u.a.: „Jede Woche unterstützen hunderttausende von friedlichen Fans ihre Vereine in den Stadien. Diese friedlichen Fans mit ihrer gelebten Fankultur sind ein wichtiger Bestandteil des Fußballs in Deutschland. Die ganz überwiegende Zahl der Fußballbegegnungen in allen Spielklassen verläuft gut organisiert und weitgehend friedlich.“

Die IMK nehme aber „mit Besorgnis wahr, dass wenige Störer mit hoher Gewaltbereitschaft eine nicht hinzunehmende Beeinträchtigung für die Sicherheit in und um die Stadien sowie auf den Reisewegen darstellen. Sie gefährden die öffentliche Sicherheit und Ordnung, sie stellen eine Gefahr für die friedliche Fankultur dar.“

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Quelle: BILD05.12.2025