Die Aufrüstungsmentalität, die derzeit Land und Welt befällt, ist vor allem eines: beängstigend. Überall ist großflächige Werbung für die Bundeswehr zu sehen. Die Diskussion über den neuen Wehrdienst ist da, die Entscheidung über das entsprechende Gesetz fällt der Bundestag am heutigen Freitag. Ebenfalls an diesem Tag protestieren bundesweit Schülerinnen und Schüler gegen den Wehrdienst – auch in Wuppertal ab 14 Uhr am Hauptbahnhof.

Nun schlägt die CDU Elberfeld aus dem scheinbaren Nichts mit der Idee einer „proaktiven Bewerbung als Bundeswehrstandort“ auf, was sich viele nur schwer erklären können. Der Platz dafür scheint nicht da zu sein, die ehemaligen Kasernenflächen sind längst anders genutzt. Wirtschaftliche Gründe für diese Überlegungen anzuführen, erscheint fadenscheinig. Etwa in Tourismus und Einzelhandel zu investieren, dürfte deutlich nachhaltiger sein und vor allen Dingen: friedlicher. Vermeintliche sinnvolle Vorbereitung in allen Ehren, doch Wettrüsten – das lehrt die Geschichte – hat noch nie etwas gebracht außer Leid, Tod und Angst. Sollte man dieses Wagnis für potenzielle wirtschaftliche Vorteile eingehen? Erich Maria Remarque sagte einst: „Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind. Besonders die, die nicht hingehen müssen.“