
Stand: 05.12.2025 21:10 Uhr
Nach einen vermutliche gelegten Brand in der Grundschule Beuthener Straße in Hannover-Mittelfeld ist dort kein Unterricht mehr möglich. Jetzt nimmt die Käthe-Paulus-Schule alle Kinder auf.
Tische werden umher gerückt, Kabel in Kartons verstaut, zwei Männer tragen Bildschirme aus dem Raum. Wo ab Montag für die neuen Kinder Unterricht stattfinden soll, befindet sich im Moment noch ein Computerraum. Trotzdem: Vieles an der Käthe-Paulus-Schule ist für die 354 neuen Schülerinnen und Schüler bereit. „Wir sind wirklich zufrieden. Es gibt für alle Kinder und Lehrkräfte Tische und Stühle und auch Arbeitsmaterialien konnten wir aus dem alten Schulgebäude retten“, sagt der Schulleiter von der Grundschule Beuthener Straße, Martin Preisigke. Die Grundschule Beuthener Straße war bei einem Großbrand am vergangenen Samstag teilweise zerstört worden.
Käthe-Paulus-Schule für Schulleiter „ein Glücksfall“
Die Käthe-Paulus-Schule im Neubaugebiet ist im vorigen Jahr fertig gestellt worden. Ausgelegt ist sie für etwa 350 Kinder. Weil die Siedlung sich aber noch im Bau befindet und viele Wohnungen noch leer stehen,
werden an der Schule aktuell regulär nur 80 Kinder unterrichtet. Viele Räume sind quasi unbenutzt. Martin Preisigke ist erleichtert, dass man eine Schule gefunden habe, „wo wir geschlossen mit allen Schülerinnen und Schülern unterkommen können, ohne das wir uns irgendwie aufteilen müssen“. Das sei schon „Wahnsinn“ und ein echter „Glücksfall“, da die Schule auch nur vier Kilometer entfernt von von der abgebrannten Grundschule Beuthener Straße.

Ein Dach ist eingestürzt, die Aula ist zerstört. Wann wieder Unterricht stattfinden kann, ist unklar.
Vieles muss neu gedacht werden
Auf die Lehrerinnen und Lehrer beider Schulen warten enorme Herausforderungen. Zum einen müssen viele Räume, zum Beispiel der Computerraum, noch zu Ende eingerichtet werden, zum anderen müssen die Abläufe angepasst werden, erklärt die Schulleiterin der Käthe-Paulus-Schule, Kathrin Bennigsen: „Wir werden den Stundenplan ändern müssen, wir werden die Zeiten des Unterrichts ändern müssen“, und die Pausen müssten anders verteilt werden. „Ich glaube, dass wir da noch sehr viel Arbeit vor uns haben werden“, sagt Bennigsen.
Eine besondere Situation für die Kinder
Etwa 50 Kinder der abgebrannten Grundschule Beuthener Straße sind schon seit Mittwoch in der Notbetreuung im neuen Schulgebäude. Sie konnten die Schule und die neuen Mitschüler schon einmal beschnuppern. Das sei ganz harmonisch abgelaufen, sagt Kathrin Bennigsen. Interessant werde es, wenn am Montag alle anderen dazu kommen, sagt sie. Die Lehrerin bekomme oft Fragen und Aussagen dazu wie: Wie treffen wir uns dann alle auf dem Schulhof? Der sei doch gar nicht so groß. Oder: Kommen die dann alle mit auf unser Fußballfeld? Aber auch verständnisvolle Aussagen seien dabei wie: „Ja, wenn die kein Schulgebäude mehr haben, können die natürlich hierher kommen“, sagt Bennigsen.
Um den Schulweg für die neuen Kinder zu erleichtern, fährt auf den vier Kilometern zwischen beiden Schulen ab Montag ein Shuttlebus. Geplant ist die gemeinsame Schulnutzung bis zu den Sommerferien. Wie es dann weitergeht, ist im Moment noch unklar.

Das Feuer war in einem Trakt zwischen zwei Gebäuden ausgebrochen. Es kam zu einer massiven Rauchentwicklung.

Der Gebäudetrakt, in dem die Aula liegt, wurde komplett zerstört. 130 Feuerwehrleute waren bis in die Nacht im Einsatz.