Nur siegen ist noch schöner. Auch wenn sich dieses 2:2 fast genauso gut anfühlte…
Hammer-Moral gegen Hannover. Preußens Glück der späten Tore!
89 Minuten waren vor ausverkauften Rängen (10.641 Zuschauer) im LVM-Stadion bereits gespielt und die favorisierten Gäste schienen alles fest im Griff zu haben. Effiziente 2:0-Führung, weil ihr Top-Knipser Paul Källmann (27/9 Saisontore) und „Joker“ Daisuke Yokota (25) in der 41. sowie 73. Minute zwei von insgesamt nur drei 96-Chancen eiskalt genutzt hatten.
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Doch diese Preußen darf man offenbar nie vorzeitig abschreiben!
Nachdem sie schon eine Woche zuvor im Derby bei Erz-Rivale Arminia (2:1) auf der Bielefelder Alm kurz vorm Abpfiff die Partie endgültig gedreht hatten, bewiesen sie nun auch gegen die Niedersachsen eine unfassbare Moral. Erst der Anschluss knapp 60 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit per Foulelfer (Ime Okon/21 hatte Lars Lokotsch/29 gelegt) durch den wieder einmal bärenstarken Oliver Batista Meier (24). Ehe Zidan Sertdemir (20) auf den allerletzten Drücker (90.+6) die Stimmung im Stadion an der Hammer Straße mit seinem Ausgleich endgültig eskalieren ließ.
Lass‘ Dich feiern, Junge! Zidan Sertdemir (M.) wird nach seinem späten Ausgleichstor zum 2:2 gegen Hannover von Yassine Bouchama (l.) und Babis Makridis (r.) beglückwünscht
Foto: Bernd Thissen/dpa
Der erste Treffer für den jungen Dänen im Adler-Trikot. Und dann gleich ein so Wichtiger!
Chefcoach Alexander Ende (46) war jedenfalls voll des Lobes für seine Truppe: „Wir haben uns diesen Zähler wirklich verdient. Weil wir gegen die vielleicht Angriffs-stärkste Mannschaft der 2. Liga nie aufgesteckt und immer an uns geglaubt haben. Ich bin echt stolz auf meine Jungs.“
Fakt ist: Hannover war insgesamt das etwas dominantere und reifere Team. Doch Münster hatte die Mehrzahl an guten Möglichkeiten. So küsste ein Schuss von Batista Meier bereits in der 79. Minute sanft die Querlatte, bevor 96-Keeper Nahuel Noll (21) kurz darauf mit einer prima Parade gegen Charalambos „Babis“ Makridis (28) rettete (88.) – und die Kugel aus dem Winkel fischte..
Riesenfreude auf der Preußen-Bank nach dem so wichtigen Unentschieden gegen Aufstiegskandidat Hannover
Foto: IMAGO/Maximilian Koch
Hannovers Trainer Christian Titz (54) war sichtlich geknickt, trauerte dem scheinbar sicheren Auswärtserfolg – verständlicherweise – hinterher. Kopfschüttelnd befand er auf der Pressekonferenz: „Das darf uns nicht passieren. Wir hatten die Partie eigentlich klar im Sack.“ Doch als fairer Sportsmann erkannte er auch die Leistung der nimmermüden Münsteraner an: „Sie haben eine klare Spielidee und sind selbst nach dem Rückstand nicht davon abgerückt. Das war schon beeindruckend.“
Mit nunmehr 19 Zählern aus 15 Spielen konnten die Preußen durch dieses 2:2 zumindest über Nacht den neunten Tabellenplatz verteidigen. Noch wichtiger aber: Die „Schwarz-Weiß-Grünen“ dürfen mit breiter Brust ins nächste Auswärtsspiel bei Darmstadt 98 (14.12./13.30 Uhr) gehen. Wieder ein Gegner aus dem oberen Drittel. Ende überzeugt: „Wir haben‘s im Tank, können auch gegen die Großen in dieser Liga mithalten.“
Was sie schon daheim gegen Paderborn (1:1) sowie Schalke (0:0 in Unterzahl) bewiesen hatten. Und jetzt eben gegen Hannover…
Münsters Mittelfeld-Motor Marcel Benger war zu Gast im Podcast „Preußen Privat“, wo er viel zu erzählen hatte
Foto: ddp/Revierfoto
● Die neue Folge vom beliebten Insider-Podcast „Preußen Privat“ aus der kultigen Bode-Loge ist ab sofort abrufbar. Kostenlos und jederzeit. Diesmal zu Gast: Mittelfeld-Antreiber Marcel Benger (27), der nach langer Verletzungspause immer besser in. Schwung kommt und gegen Hannover erstmals volle 90 Minuten auf dem Platz stand.
Doch im Podcast erzählt Marcel nicht nur über Fußball, sondern unter anderem auch von seiner Jugend im elterlichen Gartenbaubetrieb sowie über seine Vorliebe für die Eishockey-Cracks der „Krefelder Pinguine“. Reinhören lohnt sich unter www.preussenprivat.de und überall dort, wo es Podcasts (etwa Spotify) gibt