Das Leipziger Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte feiert 25-jähriges Jubiläum. In diesem Vierteljahrhundert hat es sich zu einem lebendigen Ort der Erinnerung, Begegnung und Bildung entwickelt. Es ist ein wichtiger außerschulischer Lernort der Stadt mit einer festen Verankerung in den Schulen und Bildungseinrichtungen: Rund 25.000 Besucherinnen und Besucher jährlich kann das Haus verzeichnen, darunter viele Schulklassen – das Schulmuseum ist das von ihnen am häufigsten besuchte Museum der Stadt. Rund 73 Prozent aller Leipziger Schülerinnen und Schüler kennen es, rund 55 Prozent haben es bereits besucht. Die Besucherinnen und Besucher konnten im letzten Jahr an über 800 Workshops teilnehmen.
Mit rund 25.000 historischen Schulmöbeln, Karten, Lehrmitteln, Fotografien und Dokumenten verfügt das Haus über die umfangreichste bildungsgeschichtliche Spezialsammlung in Ostdeutschland. Dazu kommt die umfangreiche Spezialbibliothek zur Schul- und Bildungsgeschichte mit etwa 25.000 Titeln. Sie ist eine zentrale Ressource für Forschung, Lehramtsstudium und Ausstellungskonzeptionen.
„Seit 25 Jahren zeigt das Leipziger Schulmuseum, wie spannend Bildungsgeschichte sein kann“, betont Sachsens Kultusminister Conrad Clemens. „Hier entdecken Schülerinnen und Schüler täglich, wo Schule herkommt und wohin sie sich weiterentwickeln kann. Mein Dank gilt allen, die dieses Museum mit so viel Leidenschaft gestalten und weiterdenken.“
Getragen wird das Museum durch die 1999 geschlossene Kooperation zwischen der Stadt Leipzig, der Universität Leipzig und der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK). Im Jahr 2000 wurde die erste Ausstellung am jetzigen Standort Goerdelerring 20 eröffnet. Seitdem hat es sich durch die wissenschaftliche Begleitung kontinuierlich weiterentwickelt. Studierende sind aktive Mitgestalter; sei es durch Forschungsprojekte oder in der Ausstellungsentwicklung. Bestes Beispiel ist die am 5. Dezember anlässlich des Jubiläums eröffnete Sonderausstellung „FreiRäume für Bildung. Schule und Architektur im Dialog“, die von Studierenden der Universität und der HTWK (Studiengang Museologie) gemeinsam mit dem Schulmuseum entwickelt wurde.
„Das Schulmuseum ist ein lebendiges Lernlabor, das weit über traditionelle Museumsarbeit hinausgeht. Es hat für unsere Stadt eine zentrale Bedeutung für die Demokratiebildung, historisches Lernen und Wertevermittlung“, erklärt Oberbürgermeister Burkhard Jung. „Die neue Sonderausstellung zeigt diese Demokratisierungsprozesse beispielhaft durch innovative Schularchitekturen, die Lernprozesse, Gemeinschaftsgefühl und die Verbindung von Schule und urbanem Raum fördern.“
Das Schulmuseum trägt auch seinen Teil zur touristischen und kulturellen Attraktivität der Stadt bei: Es ist wichtiger Akteur bei städtischen Kulturereignissen wie der Museumsnacht, der Jüdischen Woche oder dem Lichtfest. Sichtbares Zeichen für die überregionale Ausstrahlung als Ort der Erinnerungskultur ist die Aufnahme in die Liste der „Orte der Demokratiegeschichte“.
Zukünftig will sich das Museum der Weiterentwicklung inklusiver, digitaler und diversitätssensibler Formate widmen. Auch der Ausbau des Hauses als Demokratie-Labor, Ort der Diskussion und Beteiligung steht auf dem Plan. So will man historische Reflexion, gesellschaftliche Orientierung und Gestaltung der Schule von morgen miteinander verbinden.