[Anders als im Video sugge­riert kann der Detek­tor keine ein­zelnen Teilchen­pakete getrennt beobachten, sondern misst eine durch­schnitt­liche Beam­position über mehrere solcher Teilchen­pakete.]

Die Leistung des Gasvorhang­detektors hat sich als so gut heraus­gestellt, dass er seitdem mit mehr als zwei­tausend Stunden pro Jahr vom CERN als fort­laufendes Über­wachungs­instrument der Stream-Qualität einge­setzt wird. Derzeit bauen die For­schen­den ein zweites Instru­ment für die Über­wachung des gegen­läufigen Teilchen­strahls. „Dieser soll inner­halb der nächsten zwei Jahre einge­baut werden, sodass mit der neuen Technik eine dauer­hafte Beam­diagnose am LHC ermög­licht wird“, blickt Welsch in die Zukunft.

Auch mit Betreibern anderer Teilchen­beschleuniger sei man bereits im Gespräch, so Welsch. Denn indem sie andere Gase oder andere Geo­metrien verwenden, können die Forschenden das Diagnose­werkzeug prinzi­piell für fast jede Art von Be­schleu­niger anpassen. Besonders hilf­reich ist dabei, dass der Strahl­monitor alle Energie­bereiche eines Beschleu­nigers abdeckt. Zu den möglichen weiteren Einsatz­orten zählen daher nicht nur andere Groß­forschungs­einrich­tungen, sondern auch Beschleu­niger, wie sie für medizi­nische Zwecke in größeren Kliniken oder Bestrahlungs­zentren zu finden sind. Denn hier könnte mithilfe des Gas­vor­hangs die genaue Dosis zur Bestrah­lung eines Tumors überwacht werden, während Patient:innen behandelt werden. Die Anlage müsste nicht mehr täglich für einige Zeit ruhen, um das System zu kali­brieren, und bis zu 15 Prozent mehr Zeit stünden zur Verfü­gung für die Behand­lung von Patien­ten, schätzt Welsch ab: „Dadurch können 15 Prozent mehr Tumore mit dem beste­henden Geräte­park behan­delt und entspre­chend mehr Leben geret­tet werden.“ [awk-jk / dre]