Ukraine-Krieg im Liveticker+++ 07:44 ISW: Russen unterbrechen Versorgung für Pokrowsk +++ TeilenFolgen auf:
Russische Streitkräfte versuchen, die taktische und operative Logistik der Ukraine in Richtung Pokrowsk vollständig zu unterbinden, das analysiert das US-amerikanische Institute for the Study of War. Indem die Russen Drohnen in einem Zirkel um die Stadt einsetzen, unterbrechen sie die Versorgungslinien der Ukraine in einem Umkreis von 50 Kilometern, was die dort noch befindlichen Soldaten „ernsthaft bedroht“.
+++ 06:58 Ukraine meldet Angriff auf russische Raffinerie +++
Kiews Armee hat Berichten zufolge in der vergangenen Nacht die Ölraffinerie Rjasan angegriffen. Der Governeur der Oblast bestätigt Berichte über einen Drohnenangriff und ein Feuer, das „schnell gelöscht wurde“, erwähnt jedoch nicht die Anlage. Anwohner hingegen berichten von einem Angriff. Laut dem russischen Medienkanal Astra war es der neunte Angriff auf die Raffinerie in diesem Jahr. Die russische Regierung spricht nach der Nacht von 29 abgeschossenen Drohnen über Rjasan.
+++ 06:20 IAEA: Schutzhülle von Tschernobyl nicht mehr sicher +++
Die Schutzhülle des Atomkraftwerks Tschernobyl in der Ukraine kann nach einer Beschädigung durch eine Drohne ihre wichtigste Sicherheitsfunktion nicht mehr erfüllen. Dies teilt die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) mit. IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi erklärt, eine Inspektion habe bestätigt, „dass die Schutzhülle ihre primären Sicherheitsfunktionen verloren hat, einschließlich der Fähigkeit zum Einschluss von Material“. Es sei aber auch festgestellt worden, dass es keine dauerhaften Schäden an den tragenden Strukturen oder Überwachungssystemen der Schutzhülle gebe. Es seien bereits Reparaturen vorgenommen worden. Eine umfassende Wiederherstellung sei jedoch unerlässlich, um die langfristige nukleare Sicherheit zu gewährleisten. Die Schutzhülle oder der Sarkophag über dem stillgelegten Atomkraftwerk war errichtet worden, um das Austreten weiteren radioaktiven Materials nach der Atomkatastrophe von 1986 zu verhindern. Die Strahlenwerte nach dem Drohneneinschlag blieben den damaligen Angaben zufolge normal.
+++ 05:44 Drei Verletzte bei Raketenangriff auf Großraum Kiew +++
Bei einem russischen Raketen- und Drohnenangriff auf das Gebiet Kiew in der Nacht wurden drei Menschen verletzt, berichtet der „Kyiv Independent“ mit Verweis auf lokale Behörden. Die ukrainische Luftwaffe meldet, dass russische Streitkräfte eine Salve von Raketen, darunter Kinzhal-Hyperschallraketen, sowie Dutzende von Drohnen auf Städte am Rande der ukrainischen Hauptstadt abgefeuert hätten.
+++ 04:47 Kadyrow droht Ukraine nach Drohnenangriff mit Vergeltung +++
Eine ukrainische Drohne hat nach Angaben des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow am Freitag ein Hochhaus in der Hauptstadt Grosny getroffen und beschädigt. Bei dem Angriff sei niemand verletzt worden, schreibt Kadyrow auf Telegram. Er kündigt Vergeltung an. Die Ukraine hatte zuvor bereits eine Reihe von Zielen in Tschetschenien mit Drohnen angegriffen, darunter eine Polizeikaserne und eine Militärakademie. Kadyrow ist ein entschiedener Befürworter der russischen Invasion in der Ukraine und hat tschetschenische Truppen in den Krieg entsandt.
+++ 03:39 Selenskyj entlässt Jermak auch aus Sicherheitsrat +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj entbindet seinen entlassenen Stabschef Andrij Jermak auch von anderen Posten. Die Präsidentenverwaltung in Kiew veröffentlicht zwei Erlasse. Demnach ist Jermak nicht mehr Mitglied im Nationalen Sicherheitsrat und in der sogenannten Stawka, der militärisch-politischen Kommandozentrale Selenskyjs. Beiden Gremien hat Jermak als Leiter des Präsidialamtes angehört.
+++ 02:32 USA: Ende des Ukraine-Krieges hängt von Russland ab +++
Die USA und die Ukraine sind sich nach US-Angaben einig, dass ein Ende des Ukraine-Krieges von Russlands Bereitschaft zu Frieden abhängt. „Echte Fortschritte hin zu einer Einigung“ beruhten darauf, ob der Kreml „ernsthaftes Engagement für einen langfristigen Frieden“ zeige, teilten der Sondergesandte Steve Witkoff auf der Plattform X und das US-Außenministerium nach einem Gespräch mit einer ukrainischen Delegation mit. Dazu zählten auch „Schritte zur Deeskalation und zur Beendigung der Kampfhandlungen.“ Die USA und die Ukraine wollen nach Angaben Witkoffs heute ihre Gespräche über den Friedensplan fortsetzen.
+++ 01:46 USA: Gespräch von Witkoff und Umjerow konstruktiv +++
Das Gespräch zwischen dem US-Sondergesandten Steve Witkoff und dem ukrainischen Chefunterhändler Rustem Umjerow war nach Angaben des US-Außenministeriums konstruktiv. Umjerow habe betont, dass der Ukraine an einer Einigung liege, die ihre Unabhängigkeit und ihre Souveränität schützt. Die Vertreter der USA und der Ukraine hätten sich auf einen Rahmen für Sicherheitsvereinbarungen geeinigt. Zudem seien notwendige Abschreckungsfähigkeiten erörtert worden. Wirkliche Fortschritte seien aber von Russland abhängig, das ernsthaftes Engagement für einen langfristigen Frieden zeigen müsse. Die Gespräche sollen am Samstag fortgesetzt werden.
+++ 00:42 Historiker Christopher Clark: „Es gibt keine Zukunft Europas ohne Russland“ +++
Der in Cambridge lehrende Historiker Christopher Clark („Die Schlafwandler“) fordert einen neuen Anlauf zu Gesprächen der Europäer mit Russlands Machthaber Wladimir Putin, um eine Ausweitung des Ukraine-Krieges zu vermeiden. „Natürlich muss der große Krieg vermieden werden“, sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Das bedeutet dreierlei: Erstens, es müssen wieder Gespräche aufgenommen werden. Zweitens, es gibt keine realistische, menschliche Zukunft Europas ohne Russland. Wir werden Zukunftspläne finden müssen, in denen Russland einen Platz hat. Und drittens: Wir werden uns von dem Gedanken trennen müssen, es könne einen dauerhaften ‚Sieg‘ über Russland geben.“ Vielmehr sei es erstrebenswert, „dass wir entschlossen Europa und seine Wertegemeinschaft verteidigen, politisch und militärisch“, so Clark.
+++ 23:31 Merz nach Gespräch mit De Wever: Sind einig, dass die Ukraine finanziert werden muss +++
Bundeskanzler Friedrich Merz betont nach Gesprächen in Belgien über die eingefrorenen russischen Staatsvermögen, dass man sich einig darüber sei, dass die Ukraine eine Finanzierung brauche. Merz habe mit dem belgischen Premierminister Bart de Wever und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen darin übereingestimmt, dass die Zeit für die Finanzierung angesichts der geopolitischen Lage dränge, sagt Regierungssprecher Stefan Kornelius am Abend. Eine Einigung über die von Belgien bisher abgelehnte Nutzung des russischen Geldes für einen Kredit an die Ukraine wurde aber offenbar noch nicht erzielt.
+++ 22:13 Ukrainischer Kommandeur: Halten weiterhin Pokrowsk und Myrnohrad +++
Die umkämpften Städte Pokrowsk noch Myrnohrad sind nach Angaben der ukrainischen Luftstreitkräfte nicht von russischen Truppen eingekesselt. Der Kommandeur des 7. Korps der ukrainischen Luftlandetruppen, Jewhen Lasiitschuk, sagt der staatlichen Nachrichtensendung 24/7, dass die Kontaktlinie in Pokrowsk „entlang der Eisenbahnlinie“ verlaufe. Ihm zufolge halten die ukrainischen Truppen den nördlichen Teil der Stadt. „Die Lage im südlichen Teil ist komplizierter“, so Lasiitschuk. „Dies ist faktisch eines der Gebiete, die der Feind für Truppenaufmarsch und Vorstoß nutzt. Wir spüren den Feind auf und vernichten ihn, um ihn daran zu hindern, Pokrowsk zu erreichen.“ Bezüglich der Verbindung mit Myrnohrad bestätigt Lasiichuk, dass die Logistik in die Stadt schwieriger geworden sei, aber weiterhin bestehe.
+++ 21:32 Russisches Geld: Merz und von der Leyen reden mit De Wever +++
Bundeskanzler Friedrich Merz hat in der Frage der Nutzung festgesetzter russischer Gelder für die Ukraine erneut Gespräche mit dem belgischen Ministerpräsidenten Bart De Wever geführt. An dem Treffen in Brüssel nahm auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen teil, wie deren Sprecherin bestätigt. Über den Verlauf der Beratungen und mögliche Ergebnisse gibt es noch keine Informationen. Merz und von der Leyen versuchen seit Wochen, De Wever davon zu überzeugen, seinen Widerstand gegen einen Plan zur Nutzung von eingefrorenen Geldern der russischen Zentralbank für die Ukraine aufzugeben.
Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachverfolgen