Doch was hat es damit auf sich? Wer entscheidet, dass Passantinnen und Passanten auf diese Weise musikalisch begleitet werden? Und was sagen die Stadt Stuttgart und die Menschen vor Ort dazu?

Musik als „Aufwertung“ oder Verdrängungsstrategie?

Um das herauszufinden, haben wir unter anderem mit dem „DJ“ der Lautsprecher-Musik, dem Marketingbeauftragten für die Klett-Passage, Ulrich Kopp, gesprochen. Er spricht sich für die Musik als „Aufwertung“ der Passage aus. Sie sei eine Möglichkeit, die Stimmung vor Ort positiv zu beeinflussen.

„Die Leute reagieren anders, sie wirken ruhiger und freundlicher“, sagt er. „Zum Teil bleiben die Menschen auch stehen und lauschen.“ Möglicherweise vermittele die Musik auch eine Art Sicherheitsgefühl, mutmaßt er. Und tatsächlich: Dass Klassik beruhigend wirken kann, bestätigen auch Studien.

Doch nicht alle Stuttgarterinnen und Stuttgarter erleben die musikalische Beschallung in der Passage als Bereicherung. Das Stuttgarter Aktionsbündnis Aktionsbündnis „Recht auf Wohnen“ etwa sieht in der Maßnahme eine „Verdrängungsstrategie“ gegenüber obdachlosen Menschen, die in der Passage Zuflucht suchen.

Stadt Stuttgart: „Kein Mensch muss obdachlos sein“

Die Stadt Stuttgart weist solche Vorwürfe zurück. „Kein Mensch in Stuttgart muss obdachlos sein“, heißt es.

Was die Stadt Stuttgart außerdem zu der Thematik sagt und wie die Situation vor Ort aussieht, erfahren Sie im Video.