Alarm im britischen Tower of London: Am Samstag übergossen Aktivisten eine Vitrine mit den britischen Kronjuwelen mit Apfelkuchen und Vanillesoße. Vier Personen wurden wegen des Verdachts der Sachbeschädigung festgenommen. Der Tower of London ist aktuell bis auf Weiteres für Besucher gesperrt. Die Polizei ermittelt.

Die Aktivisten, die sich als Mitglieder von „Take Back Power“ zu erkennen gaben, entrollten anschließend ein Schild mit der Aufschrift: „Die Demokratie ist am Ende – besteuert die Reichen!“ Der Vorfall ereignete sich am Samstagmorgen, die Polizei war um 9.48 Uhr britischer Zeit zu der weltberühmten Ausstellung gerufen worden.

Eine Aktivistin holt am Samstag aus, um den Apfelkuchen gegen die Vitrine zu werfen

Eine Aktivistin holt am Samstag aus, um den Apfelkuchen gegen die Vitrine zu werfen

Foto: Take back POWER

Angriff auf das Herz der Monarchie

Bei der beschädigten Vitrine soll es sich laut übereinstimmenden Medienberichten um dieselbe handeln, in der sich die Imperial State Crown befindet. Dabei handelt es sich um die Krone, die der britische Monarch am Ende der Krönungszeremonie und bei offiziellen Anlässen wie der Parlamentseröffnung trägt.

König Charles trug die Krone bei seiner Krönung 2023. Sie lag während der Aufbahrung und des anschließenden Staatsbegräbnisses von Königin Elizabeth II. in Westminster Abbey auf ihrem Sarg.

König Charles (77) bei seiner Krönung im Mai 2023, auf seinem Kopf die Staatskrone

König Charles III (77) bei seiner Krönung im Mai 2023, auf seinem Kopf die Staatskrone

Foto: POOL/AFP via Getty Images

Die Staatskrone lag auch auf dem Sarg der verstorbenen Queen Elizabeth II (†96) bei ihrer Beerdigung im September 2022

Die Staatskrone lag auch auf dem Sarg der verstorbenen Queen Elizabeth II (†96) bei ihrer Beerdigung im September 2022

Foto: Getty Images

Wert der Kronjuwelen nicht messbar

Jährlich besuchen Millionen Menschen den Tower of London. Die Kronjuwelen, deren Wert für das Vereinigte Königreich nicht messbar ist, sind der Höhepunkt der Ausstellung.

In einer Stellungnahme nach der Aktion erklärten die Kuchen-Aktivisten: „Seit 2011 zahlen die ärmsten zehn Prozent der Haushalte einen kombinierten Steuersatz von 44 Prozent auf ihr Einkommen und ihre Vermögenszuwächse, während die reichsten Haushalte nur 22 Prozent zahlen. Unsere politische Klasse dient den Superreichen, sie kümmert sich nicht um die arbeitende Bevölkerung.“

Die Aktivisten sorgten erst vor wenigen Tagen in der englischen Hauptstadt für Ärger: Sie entleerten Säcke voller Mist unter dem Weihnachtsbaum im Ritz-Luxushotel im Nobel-Viertel Mayfair. Sicherheitskräfte entfernten sie aus dem Hotel. Auch hier ermittelt die Londoner Polizei.

Mehr zum Thema