Abgeklärt in den eigenen Reihen
Energie benötigte keine Abtastphase in den Anfangsminuten, und ließ den Ball gut in den eigenen Reihen zirkulieren. Die Gäste aus Duisburg kamen so nur spartanisch an den Ball, sodass sie von den Hausherren weit vom Tor weggehalten wurden. Die erste Tormöglichkeit hatte dann auch die Wollitz-Elf. Eine Flanke in den Strafraum holte sich Tolcay Cigerci auf den Fuß, um dann den Ball auf den MSV-Kasten zu bringen. Doch Schlussmann Maximilian Braune lenkte den Ball mit einer Glanzparade ins Toraus (6.).
Dies war dann wohl nur ein erster Warnschuss der Hausherren, die kurze Zeit später in Führung gingen. Sie ließen den Ball mit guten Ballstafetten im Mittelfeld laufen, ehe Merveille Biankadi an den Ball kam, und in den Strafraum dribbelte. Dann legte er das Spielgerät links zu Engelhardt, der dann im Fünfmeterraum aus spitzem Winkel frech zum 1:0 ins kurze Eck traf (11.).
In den darauffolgenden Minuten ließ Energie den Ball weiterhin gut laufen, und ließ nichts in der Defensive zu. In dieser Phase wäre sogar das 2:0 möglich gewesen. Ein langer Ball kam auf den langen Pfosten, wo T. Cigerci auf Axel Borgmann zurücklegte. Der Kapitän nahm den Ball volley, der dann knapp über den Querbalken flog (23.). Energies Raumaufteilung kam gut zum Tragen, sodass diese Partie wie aus einem Guss wirkte. Mit zunehmendem Ballbesitz der Gäste versuchten diese, das Spiel mehr an sich zu reißen. Aber die engen Räume ließen keine Entfaltung für die Hirsch-Elf zu. Glück hatte dann Energie, als Duisburgs Christian Viet zu Boden ging, als er von Lukas Michelbrink leicht am Fuß getroffen wurde (43.).
Ausgeglichenes Spiel nach dem Seitenwechsel
Die zweite Halbzeit begann sehr ereignisreich, da Energie mit 2:0 in Führung gegangen war. Der MSV verlor den Ball im Aufbauspiel, als Merveille Biankadi aufmerksam dazwischengegangen war. Er eroberte den Ball, dribbelte dann zum Strafraum, und brachte von dort aus den Ball im linken unteren Toreck unter (47.). Kurz darauf eroberte Thilo Töpken nach einem Ballverlust der Hausherren das Spielgerät. Dann brachte er aus spitzem Winkel den Ball auf das Tor, und Marius Funk vereitelte diese Möglichkeit mit einer Parade (50.).
T. Töpken war im weiteren Verlauf an einer weiteren Großchance des MSV beteiligt, als er von Mert Göckan eingesetzt wurde. Anschließend brachte er das runde Leder zu zögerlich auf das FCE-Tor, sodass die Defensive der Hausherren ohne Probleme klären konnte (61.). Im weiteren Verlauf kamen die Gäste immer besser ins Spiel, da die Einwechslungen den erhofften frischen Wind für die Zebras brachten. Auch der Defensivmann Niklas Jessen sorgte nach seiner Einwechslung für mehr Stabilität bei Duisburg. Sie verlagerten im weiteren Verlauf ihr Spiel viel mehr in die gegnerische Hälfte, sodass es schon mal etwas intensiver in den Zweikämpfen wurde. Die Wollitz-Elf konnte nicht mehr so energisch ihr Spiel wie in der ersten Halbzeit durchziehen.
Doch dann schien die Möglichkeit, den Sack endgültig zuzumachen, gekommen zu sein. Der eingewechselte Timmy Thiele lief auf das MSV-Tor zu. Allerdings verfehlte er das 3:0 knapp, da der Ball links unten am Pfosten vorbeistrich (79.). Kurz danach kam der MSV zurück, als Simon Straudi nach dem Schuss von T. Töpken den Ball ins eigene Tor lenkte (80.). Beim 2:2 brachte Maximilian Dittgen, der eindeutig zu viel Platz bei der Ballverarbeitung hatte, den Ball volley im FCE-Tor unter. Zu dem Zeitpunkt für den FCE unnötig, was aber auch die Comeback-Qualitäten des Gegners zeigten (90.).
Doch den Bruch der Dämme gab es dann in der Nachspielzeit, als T. Thiele auf dem rechten Flügel den Ball nach innen brachte. Dominik Pelivan berührte den Ball, aber Axel Borgmann legte schlussendlich zu Tolcay Cigerci, auf halblinker Position auf, der den Keeper zu weit vor seinem Kasten sah. Der gefühlvolle Lupfer über ihn hinweg war dann der Schlusspunkt dieser Partie. Einmal entschied Energie ein Spiel mit 3:2 für sich (90.+5).
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Die Stimmen zum Spiel:
Pele Wollitz (Energie): „Wir haben eine hervorragende erste Halbzeit gespielt, und hatten ein gutes Anlaufen und Lenkverhalten. Optisch verhielt es sich so, dass es eine überlegene Leistung gewesen ist. Dann kommen wir gut aus der Halbzeit, machen das 2:0 und hatten dann eine gute Phase ohne große Torchancen. Fällt das 3:0, reden wir anders über dieses Spiel. Dann hat man gesehen, wie man zweite Bälle aufnehmen muss, wir es aber nicht mehr taten. Dieses Nachlegen war bei uns nicht mehr da, und der Gegner hat nie aufgesteckt. Ein glücklich verdienter Sieg aufgrund der spielerischen Leistung, die meine Mannschaft gezeigt hat.“
Dietmar Hirsch (MSV): „Glückwunsch an Cottbus zu den drei Punkten. Wenn man nach der ersten Halbzeit abgepfiffen hätte, dann hätte man eine verdiente Niederlage. Wir hatten wenig Energie auf dem Platz, und wehrten uns nicht richtig. Dabei haben wir uns den Schneid abkaufen lassen. Wir hatten viele Abspielfehler, wodurch auch das 1:0 gefallen ist. Dann wurde es ein wenig besser, weil uns Cottbus mehr Luft gelassen und sich ein wenig zurückgezogen hatte. Trotzdem sind wir nicht so gut in das Spiel hineingekommen. Kurz vor der Halbzeit müssen wir einen Strafstoß bekommen. In der zweiten Halbzeit haben wir ein wenig umgestellt, indem wir die Grundordnung angepasst haben. Dann sind wir durch einen individuellen Fehler mit 0:2 in Rückstand geraten. Mit gezielten langen Bällen haben wir dann auf zwei wuchtige Stürmer agiert, was einige Torchancen für uns einbrachte. Nach einem Handspiel bekamen wir erneut keinen Strafstoß. Nach dem Ausgleich wollten wir vielleicht zu viel. In der letzten Aktion muss man einfach den Ball wegschießen. Wenn ich das ganze Spiel betrachte, hätten wir uns einen Punkt verdient, weil wir in der zweiten Halbzeit deutlich besser waren.“