Die Eagles Essen-West haben den deutschen Skaterhockey-Meistertitel nach einem irren Finalduell knapp verpasst: Im entscheidenden dritten Spiel der Best-of-Three-Serie musste sich die Mannschaft von Christian Nieberle den Crash Eagles Kaarst dramatisch mit 10:11 (0:3, 4:3, 2:0, 4:4, 0:1) geschlagen geben, die Entscheidung fiel vor 200 Zuschauern an der Raumerstraße erst im Penaltyschießen.

Top-Stürmer Thimo-Fabian Dietrich, der Eagles-Torhüter Marvin Frenzel schon in der regulären Spielzeit und in der Verlängerung insgesamt fünf Mal überwunden hatte, verwandelte den sechsten und entscheidenden Kaarster Penalty und sicherte den Crash Eagles den vierten Meistertitel in Folge.

„Enttäuscht, aber stolz“: Eagles-Trainer Nieberle hadert mit Final-Niederlage

„Ich bin natürlich genauso wie die Jungs sehr enttäuscht“, sagte Eagles-Trainer Christian Nieberle, der die Mannschaft erst Ende August übernommen hat. „Auf der anderen Seite bin ich aber auch stolz, weil sie nach dem 0:3 zurückgekommen sind. Sie hätten den Titel auch verdient gehabt.“

Skaterhockey, Eagles Essen-West - Crash Eagles Kaarst

Die Mannschaft der Crash Eagles Kaarst feiert den Skaterhockey-Meistertitel nach dem irren entscheidenden Finalduell bei den Eagles Essen-West (11:10 nach Penaltyschießen).
© FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

In der Schlussphase der Verlängerung hatten die Gastgeber schon eine Hand am Pokal, zwei Minuten vor dem Ende führte Essen mit drei Toren. Doch innerhalb von nur 53 Sekunden rissen die Crash Eagles das Ruder nach zwei Eagles-Zeitstrafen wieder herum und schockten die Gastgeber mit dem 10:10-Ausgleich. So eine Dramatik habe er noch nie erlebt, meinte Georg Otten. „Das war einmalig“, so der Vorsitzende der Crash Eagles.

Skaterhockey-Bundesliga: Eagles glichen in der regulären Spielzeit zwei Mal aus

Thomas Böttcher haderte mit den letzten Minuten der Verlängerung: „Wenn du in der zweiten Halbzeit das Spiel mit 10:7 auf deine Seite bringst, dann musst du das Ding nach Hause fahren“, erklärte der Eagles-Vorsitzende. Die Essener hatten während der regulären Spielzeit viel investiert, um sich überhaupt in die Verlängerung zu retten: 90 Sekunden vor Ablauf der 60 Minuten glich Assistenzkapitän Fabian Lenz in Überzahl zum 6:6 aus, im Mitteldrittel waren die Eagles bereits mit dem zwischenzeitlichen 4:4-Ausgleich zurückgekommen.

Seit der Anfangsphase lief Essen einem Rückstand hinterher, die Gastgeber konnten ihren Heimvorteil auf der kleinen Fläche zunächst nicht nutzen. Lennart Otten, der auf dem Eis für die Eagles Essen-West spielt, hatte Kaarst schon nach sechs Minuten in Führung gebracht. Beim Stand von 2:0 für die Gäste musste das entscheidende Finalduell nach zehneinhalb gespielten Minuten dann über eine Stunde lang unterbrochen werden.

Skaterhockey, Eagles Essen-West - Crash Eagles Kaarst

Ehrenamtliche und Fans der Eagles Essen-West und Crash Eagles Kaarst gaben alles, damit das entscheidenden Finalduell der Skaterhockey-Bundesliga fortgesetzt werden konnte.
© FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Ein Spielabbruch drohte, weil das Feld an der Bande vor der Zeitnahme nicht bespielbar war. In der Schiedsrichterzone hatte sich durch die Witterungslage Feuchtigkeit abgesetzt, die auf dem rot lackierten Halbkreis nicht trocknete. In der Anfangsphase waren mehrere Spieler an der Stelle weggerutscht. Erst als Ehrenamtliche und Fans der beiden Vereine während der langen Unterbrechung Teile der roten Farbe von dem Betonboden abgekratzt hatten, trocknete die Stelle und die Schiedsrichter konnten das Spiel fortsetzen.

Nach fast fünf Stunden krönten sich dann die Crash Eagles Kaarst erneut zum deutschen Meister, den Essenern blieb nur der undankbare zweite Platz.

Eagles Essen-West gegen Crash Eagles Kaarst: Die Statistik zum dritten Finalspiel

  • Eagles Essen-West – Crash Eagles Kaarst 10:11 PS.
  • Drittel: 0:3, 4:3, 2:0, 4:4, 0:1.
  • Essen: Enrico Saccomani (4 Tore/2 Assists), Dominik Luft (1/4), Fabian Lenz (4), Sebastian Schneider (1/1), Florian Breves (0/1).
  • Kaarst: Thimo-Fabian Dietrich (6 Tore/2 Assists), Felix Wuschesch (1/3), Tim-Niklas Wolff (1/2), Jan Wrede (2/0), Lennart Otten (1/1), Dominik Thum (0/1), Max Drücker (0/1).
  • Strafminuten: Essen 14 – Kaarst – 16.
  • Zuschauer: 199.

Skaterhockey, Eagles Essen-West - Crash Eagles Kaarst

Am Boden: Andre Stemmer, Daniel Breves und Sebastian Bürgers (von links nach rechts) nach der Niederlage im irren entscheidenden Finalduell der Skaterhockey-Bundesliga gegen die Crash Eagles Kaarst.
© FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Eagles Essen-West gegen Crash Eagles Kaarst: Der Liveticker zum Nachlesen

Skaterhockey-Bundesliga

Spiel beendet

Eagles Essen-West Logo

Eagles Essen-West

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Crash Eagles Kaarst

Crash Eagles Kaarst

Die Spieler der Eagles Essen-West sind am Boden, die Gäste aus Kaarst bejubeln den vierten Meistertitel in Folge.

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Dietrich trifft und sichert Kaarst den Titel! Die Crash Eagles gewinnen das entscheidende Finalduell in Essen nach Penaltyschießen mit 11:10.

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Saccomani tritt für Essen an, scheitert aber mit seinem Versuch, Drücker den Ball durch die Schoner zu schieben!

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Wuschesch kann Kaarst den Titel sichern – aber scheitert ebenfalls an Frenzel. Bringen die sechsten Versuche auf beiden Seiten die Entscheidung?

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Auch der Essener Sebastian Schneider verschießt, Drücker hält!

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Frenzel hält im letzten Moment gegen Wrede. Es geht weiter mit den fünften Versuchen auf beiden Seiten!

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Sebastian Bürgers scheitert im vierten Essener Versuch an Drücker – weiterhin 2:2.

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Tim-Niklas Wolff verschießt ebenfalls, Frenzel hält. Es geht weiterb

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Fabian Lenz tritt zum dritten Essener Versuch an – und verschießt! 

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Auch Lennart Otten verwandelt für Kaarst, trifft ins rechte Eck – das 2:2.

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Constantin Wichern verwandelt den zweiten Essener Penalty – das 2:1 im Shootout.

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Auch Dietrich trifft und überwindet Frenzel mit der Rückhand – 1:1 nach Penalties.

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Saccomani trifft für die Eagles im ersten Versuch!

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Die Verlängerung ist abgelaufen! Kaarst holt in den letzten drei Minuten tatsächlich noch einen Drei-Tore-Rückstand auf und schockt die Essener. Das Finale geht ins Penaltyschießen!

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Noch 20 Sekunden auf der Uhr, die Schiedsrichter pfeifen ein Essener Foul. Nochmal Powerplay für Kaarst!

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Die Final-Kader der Eagles Essen-West und der Crash Eagles Kaarst

  • Essen – im Tor: Marvin Frenzel, Mika Gleixner (Backup). Auf dem Feld: Dominik Luft (Kapitän), Fabian Lenz (Assistent), Joachim Könning, Florian Breves, Enrico Saccomani, Constantin Wichern, Sebastian Bürgers, Luca Funder, Sebastian Schneider, Maximilian Kunz, Andre Stemmer, Daniel Breves, Robin Späh, Leon Arnolds, Jason Arndt und Erik Sparka.
  • Kaarst – im Tor: Max Drücker, Roman Lienaerts. Auf dem Feld: Dominik Boschewski (Kapitän), Felix Wuschesch (Assistent), Lennart Otten, Aidan Guskov, Paul Nowak, Dominick Thum, Timo-Fabian Dietrich, Nils Lingescheidt, Tim Wingen, Anthony Riller, Lennox Gerigk, Tim-Niklas Wolff, Patrick Petau, Jan Wrede, Moritz Nowak und Jakob Matzken.

Final-Showdown in der Skaterhockey-Bundesliga: Die Infos vor dem Spiel

In den letzten zehn Jahren teilten sich die beiden Top-Vereine die Meisterschaften überwiegend untereinander auf: Essen schnappte sich seinerzeit noch als Rockets drei Mal den Titel (2015, 2016 und 2019), die Crash Eagles feierten in diesem Zeitraum sogar sechs Mal die Meisterschaft (2017, 2018, 2019, 2022, 2023 und 2024). Der Heimvorteil spricht auf der kleinen Betonfläche in Essen für die Gastgeber, im ersten Spiel der Serie schossen die Eagles die Kaarster mit 9:3 ab.

Am Samstag rechnen die Essener aber nicht mit einem so deutlichen Ergebnis. „Wir erwarten ein enges Spiel. Da wir aber wieder zu Hause spielen, bin ich schon zuversichtlich, dass wir das ziehen“, erklärt Eagles-Trainer Christian Nieberle, dass sich aber sicher ist, dass die Crash Eagles seiner Mannschaft nach dem hart erkämpften 8:7-Heimsieg nichts schenken werden.

Skaterhockey in Essen

Enrico Saccomani (rechts) und die Eagles Essen-West können sich am Samstag im entscheidenden Finalduell den Meistertitel in der Skaterhockey-Bundesliga sichern.
© FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Den Unterschied machte im zweiten Spiel Lennart Otten, der kurioserweise noch am Freitag in der Eishockey-Regionalliga im Heimspiel gegen die Grefrather EG für Essen im Einsatz war. Neben Otten werden auch die Essener Eishockey-Spieler Dominik Luft und Enrico Saccomani am Samstag im Skaterhockey-Finale auf der Platte stehen – allerdings für die Eagles.

Für die große Zuversicht auf Essener Seite sorgt auch der Blick auf die Personalsituation: Im entscheidenden Finalspiel stehen Nieberle nahezu Spieler zur Verfügung, auch Top-Stürmer Fabian Lenz und Abwehrhüne Joachim Könning, die in den vergangenen Wochen verletzt fehlten, werden am Samstag zum Kader zählen. „Wir haben eigentlich alle dabei, die laufen können“, schmunzelt Nieberle, der nur auf Kevin Porsch verzichten muss.

Eagles Essen-West: Trainer Nieberle muss einen Spieler aus dem Kader streichen

Die Essener sind in der Breite so gut besetzt, dass der Trainer sogar einen Spieler aus dem Kader streichen muss. Voraussichtlich wird es einen Nachwuchsspieler treffen, die in den Playoffs regelmäßig die Bundesliga-Herren unterstützten. „Personell sind wir gut aufgestellt“, sagt Nieberle. „Morgen will jeder dabei sein.“