
AUDIO: St.-Pauli-Trainer Blessin: „Ist auch nur ein Punkt“ (5 Min)
Stand: 06.12.2025 17:34 Uhr
Der FC St. Pauli hat die zehnte Bundesliga-Niederlage in Folge gerade so verhindert. Vier Tage nach dem DFB-Pokal-Viertelfinaleinzug in Mönchengladbach kamen die schwachen Braun-Weißen am Sonnabend beim 1. FC Köln in der Nachspielzeit zu einem glücklichen 1:1 (0:0).
Nach dem Coup im Pokal bei den „Fohlen“ unter der Woche war die von Alexander Blessin trainierte Mannschaft lange Zeit das schlechtere Team und hatte am Ende Glück. Der eingewechselte Ricky-Jade Jones egalisierte in der vierten Minute der Nachspielzeit per Kopf die vorherige Führung der Gastgeber durch Said El Mala.
In der Tabelle bleibt die Lage für die Braun-Weißen dennoch finster. Auf Platz 17 liegend haben die Hamburger nun zwei Zähler Vorsprung auf Schlusslicht Mainz 05 (Freitag 0:1 in Gladbach), verloren aber weiter Boden auf den Relegationsplatz, da Heidenheim den SC Freiburg bezwang.
„Es war eine anstregende Woche mit drei Auswärtsspielen“, sagte Blessin nach der Partie der ARD. „Jedes Spiel für sich haben wir ganz gut performt, mit Resultaten. Auch wenn das Spiel von beiden Seiten nicht auf dem höchsten Niveau war.“
Köln überlegen, St. Pauli im Glück
Die Gastgeber waren bemüht, gegen defensiv ausgerichtete Gäste den Ton anzugeben. In der achten Minute brach Shootingstar El Mala das erste Mal durch und enteilte mit seinem Dribbling Eric Smith und Hauke Wahl. Nikola Vasilj im Tor der Braun-Weißen stürzte dem Junioren-Nationalspieler entgegen, der sich den Ball zu weit vorgelegt hatte. So konnte Vasilj die Situation entschärfen.
In der 20. Minute hatten die Hamburger eine große Portion Glück auf ihrer Seite, die Gastgeber vergaben eine Dreifach-Chance. Nach einer Hereingabe von Marius Bülter scheiterte zunächst El Mala am zweiten Pfosten an Vasilij. Der Ball prallte vor die Füße von Luca Waldschmidt, dessen Nachschuss an einem Abwehrbein und dem Pfosten der Gäste landete, ehe erneut Vasilj den dritten Versuch von Sebastian Sebulonsen entschärfte.

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St. Pauli wartete im ersten Durchgang auf Fehler der Gastgeber, um offensive Nadelstiche setzen zu können. Dieses gegenseitige Belauern beider Teams sorgte für jeweilige Stabilität, aber auch für eine Hälfte ohne weitere große Torchancen. Gerade die Kiezkicker blieben offensiv unscheinbar, da ihnen die letzte Konsequenz im Nachrücken fehlte. Auffällig war auch, wie oft die Braun-Weißen sich gefällig bis zum Strafraum spielten, ihre Angriffe aber nie sauber zu Ende spielten. Der vielzitierte letzte Ball landete immer in den Füßen der Kölner Abwehr.
El Mala überrennt Kiezkicker
Kurz nach dem Seitenwechsel trug sich die vermeintlich entscheidende Szene des Spiels zu: St. Pauli hatte einen Freistoß in der gegnerischen Hälfte und spielte diesen schlecht und nachlässig in den Strafraum der Rot-Weißen. Waldschmidts Befreiungsschlag wurde zur perfekten Vorlage für El Mala, der sich den Ball schnappte und lossprintete, von Freistoßschütze Matias Pereira Lage nicht mehr eingeholt werden konnte und nach einem perfekten Konter zum 1:0 traf (51.).
Braun-Weißen lange ideen- und mutlos
Die Reaktion bei den Braun-Weißen? Erstmal nicht vorhanden. St. Pauli blieb in seiner defensiven Grundordnung, als wäre nichts geschehen. Das, was die Hamburger über weite Strecken fußballerisch anzubieten hatten, war einfalls- und harmlos. Kölns Keeper Marvin Schwäbe war in der gesamten Spiezeit nicht einmal gefordert – und musste doch am Ende hinter sich greifen. Danel Sinani fand mit seiner Flanke Jones, der mit dem Hinterkopf den Ball Richtung langes Eck beförderte. Schwäbe rutschte aus – und der Ball zum 1:1 in die Maschen (90.+4.).
13. Spieltag, 06.12.2025 15:30 Uhr
Schwäbe – Sebulonsen, Martel, van den Berg – Thielmann, Huseinbasic (74. Johannesson), Krauß (82. Kainz), J. Kaminski – L. Waldschmidt (88. Lund Hansen) – S. El Mala (82. Maina), Bülter (74. Ache)
1
Vasilj – Wahl (46. Dzwigala), Smith, Mets (86. Ceesay) – Pyrka, Sands (73. Sinani), Oppie – Fujita, Irvine – Kaars (68. Jones), Pereira Lage (68. Metcalfe)
1
Tore
- 1:0 S. El Mala (51.)
- 1:1 Jones (90. +4)