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Mit Beginn der Weihnachtsferien soll der Betrieb der Main-Schule in der Stiftstraße nach 14 Jahren enden. © Rainer Rüffer
Das staatliche Schulamt entzieht der privaten Main-Schule die Genehmigung. Mit Beginn der Weihnachtsferien soll der Betrieb der Grundschule in der Stiftstraße nach 14 Jahren enden.
Frankfurt – Eine kleine Grundschule soll schließen. Das ist der Wille des Staatlichen Schulamts. Mit Beginn der Weihnachtsferien soll der Betrieb der Main-Schule in der Stiftstraße nach 14 Jahren enden, die Kinder auf Schulen in ihrem Wohnbezirk verteilt werden. Der Trägerverein der privaten Schule hat Einspruch eingelegt.
In die Main-Schule gehen derzeit 25 Kinder der zweiten bis vierten Klasse. Ihre Eltern sind besorgt. „Ohne Übergang, ohne Planungssicherheit und ohne Schutz, den Kinder in dieser Phase besonders benötigen, brauchen wir Unterstützung! Das können und werden wir als Eltern nicht akzeptieren“, schreibt eine Mutter in einer Mail an diese Zeitung.
Seitens des Staatlichen Schulamts bestätigt Leiterin Evelin Spyra den Vorgang: „Wir sind seit Sommer mit der Schule befasst, hatten mehrere Termine.“ Es gebe, so Spyra, Zweifel an der finanziellen Solidität des Trägervereins Bildungplus e.V. Hinzu kommt, dass der Mietvertrag in der Stiftstraße zum Jahresende endet. „Ein neuer Mietvertrag wurde uns nicht vorgelegt. Das heißt für uns, es gibt 2026 keine Schulräume.“ Für Spyra nicht akzeptabel. „Wir werden für jedes Kind einen Platz in einer anderen Grundschule finden, und in diesen Schulen wird sensibel auf die Situation der Kinder eingegangen.“
Eilantrag beim Verwaltungsgericht
Seitens des Trägervereins versichert dessen Rechtsbeistand Farsad Saghafi, die Main-Schule könne auch künftig noch bestehen. „Es gibt bereits eine Mietzusage für eine passende Räumlichkeit ab dem 1. Januar, was dem Staatlichen Schulamt Frankfurt auch bekannt war, allerdings liegt aus administrativen Gründen noch kein unterzeichneter Mietvertrag vor.“ Dennoch habe das Schulamt dem Trägerverein per Bescheid die Genehmigung zum Betrieb der Main-Schule entzogen „und die sofortige Vollziehung des Bescheids angeordnet, sodass nur ein erfolgreicher Eilantrag, den wir beim Verwaltungsgericht Frankfurt am Main eingereicht haben, eine Schulschließung verhindern könnte.“ Falls dies scheitere, so Saghafi, bleibe der Trägerverein auf den Kosten der Miete für die Räumlichkeiten und den getätigten Ausgaben für die Schule sitzen, die Schüler müssten sich mitten im Schuljahr eine neue Schule suchen und die Lehrkräfte wären dann arbeitslos. „Genau diese Situation hat das Schulamt Frankfurt durch seine undurchdachte und überhastete Entscheidung geschaffen“, so der Anwalt. Die finanzielle Solidität des Trägervereins sei sichergestellt.
Für die Gründerin der Schule, die Schulleiterin Lilia Dejak, ist es eine Katastrophe. „Wir unterrichten in kleinen Gruppen, bereiten die Kinder auf eine weiterführende Schule vor. Fast alle unsere Schüler sind nachher aufs Gymnasium gegangen“, sagte sie.
Stolz auf Integrationsarbeit
„Darauf sind wir sehr stolz und auch auf die Integrationsarbeit, die wir geleistet haben.“ Es gibt in der kleinen Schule viele Nationalitäten, allerdings dominieren Ukrainer. Lilia Dejak war bis März Vorsitzende des Trägervereins Bildungplus. Dieses Amt hat sie aus Altersgründen abgegeben, die Schulleitung will sie behalten, bis ein Nachfolger gefunden ist. „Ich wünsche von Herzen, dass die Schule weiterbesteht.“
Das Staatliche Schulamt sieht da keine Chance. Obwohl es, wie Spyra einräumt „pädagogisch keine Probleme“ gab. Der Grund für den Entzug der Genehmigung sei nicht die Schulleitung, sondern der Trägervereins. Die Schulleitung selbst hatte im Sommer darauf verzichtet, eine erste Klasse einzurichten, weil absehbar war, dass neue Räume benötigt werden. „Normalerweise sind wir 40 Kinder, derzeit nur 25“, sagt Dejak. „Wir sind bereit, hart zu arbeiten, haben immer hart gearbeitet, um unsere Schule zu erhalten.“