Im Essener Rathaus-Theater versammelt Claudia Wenzel derzeit „Alle unter einer Tanne“. Am Dienstag, 9. Dezember, 19.30 Uhr, kann man die beliebte Schauspielerin (In aller Freundschaft/Unser Lehrer Doktor Specht) dort auch als Autorin erleben.

„Mein Herz ließ sich nicht teilen“, heißt die Autobiografie, in der Wenzel nicht nur persönliche Erlebnisse und Geschichten erzählt, über das Leben in der DDR und im wiedervereinigten Deutschland. Sie beleuchtet auch einen prägenden Abschnitt deutscher Geschichte und wirft einen kritischen Blick auf die heutige gesellschaftliche sowie politische Landschaft.

Die Mauer in den Köpfen

„Als ,Ossi‘ stelle ich mir die Frage, ob die Wiedervereinigung ihr Versprechen erfüllt hat. Haben wir aus der Geschichte gelernt oder existiert die Mauer noch immer in unseren Köpfen?“, fragt sich die Schauspielerin 35 Jahre nach dem Mauerfall und beschäftigt sich auch mit ihrer eigenen Zerrissenheit.

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Da geht es um die Euphorie der Wiedervereinigung, aber auch um die Ungleichheit, die geblieben ist. Und die Frage, was das im kommenden Jahr mit den Ergebnissen den anstehenden Landtagswahlen, auch in ihrem Heimatbundesland Sachsen-Anhalt macht.

Claudia Wenzel ist in der Lutherstadt Wittenberg groß geworden, hat sich an den Montagsdemos in Leipzig beteiligt und ihren ganz eigenen Weg in einem geteilten Deutschland eingeschlagen. Gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Schauspieler Rüdiger Joswig, der damals eine andere Entscheidung traf und die DDR verließ, kämpft sie heute gegen das Vergessen und für die Erinnerung an eine Zeit, die das ganze Land nachhaltig geprägt hat. 

Claudia Wenzel umrahmt die Lesung mit Liedern, die ihr am Herzen liegen, darunter auch die von ihrem Bruder, dem Liedermacher Hans-Eckart Wenzel.

Tickets unter Tel. 0201-24 555 55 und online www.theater-im-rathaus.de