Die Frage nach Gott ist für viele Menschen nicht mehr wichtig genug, um darüber nachzudenken. Als Christ und Pastor nimmt er wahr: vielen Menschen fehlt nichts, wenn sie Gott nicht in ihrem Leben haben. „Was ist dann unsere Aufgabe?“, fragte Henselmeyer auch mit Blick auf die schwindenden Gemeindeglieder.

„Aber mir würde etwas fehlen und deshalb möchte ich in Zukunft mehr darüber sprechen, warum mir persönlich etwas fehlen würde“. Und damit dies gelingen kann, legte die Kreissynode nun den Grundstein für die erfolgreiche Weiterarbeit im Kirchenkreis und den Gemeinden.

Finanzen stehen im Fokus

Dabei spielten auch die Ergebnisse der Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen von Ende November eine Rolle. Zu den wichtigsten Entwicklungen von der Landessynode gehört die Wahl der neuen Theologischen Vizepräsidentin, Susanne Falcke, aber auch die Planung des gesamtkirchlichen Haushalts der westfälischen Landeskirche, der sich wiederum auf die Finanzen vor Ort auswirkt.

Vier Delegierte aus dem Kirchenkreis Halle – Pfarrerin Birgit Gillmann, Pfarrer Dr. Sven Keppler, Andreas Kleen und Kerstin Panhorst – berichteten über weitere Beschlüsse der Landessynode zur Revision der Kirchenordnung, der Einrichtung einer Anti-Rassismusbeauftragung, einem neuen Kirchenmusikkonzept und Erprobungsgesetze, die neue Leitungsformen ermöglichen.

Aufgrund des Ausscheidens zweier gewählter Kirchenkreis-Delegierter aus persönlichen Gründen bereits vor der Landessynode standen auch Nachwahlen auf dem Programm. Für die zweite nicht-ordinierte landessynodale Position und deren 1. Stellvertretung kandidierten Presbyter und Kirchbaumeister Thomas Michael aus Halle sowie Sabine Koch aus Steinhagen, die als Gemeindesekretärin beruflich und als früheres Presbyteriumsmitglied ebenfalls einen guten Überblick über kirchliche Strukturen hat.

Die 48 stimmberechtigten Synodalen wählten Sabine Koch auf die frei gewordene Position und Thomas Michael zu ihrer Stellvertretung.

Bei der Kreissynode wurden Sabine Koch und Thomas Michael als neue Delegierte für die Landessynode gewählt.Bei der Kreissynode wurden Sabine Koch und Thomas Michael als neue Delegierte für die Landessynode gewählt. Foto: Ev. Kirchenkreis Halle

Auch im Verbund der Tageseinrichtungen für Kinder wurde eine Nachnominierung für eine ehrenamtliche Position nötig. Die Kreissynode folgte hier der Empfehlung des Kreissynodalvorstands und entsendet Frau Elke Schierenbeck-Herbold aus der Kirchengemeinde Brockhagen in den Leitungsausschuss.

Vor allem der Punkt Finanzen mit Haushalts- und Stellenplänen stand bei der Synode im Fokus. Der Kirchenkreis Halle bekommt im kommenden Jahr 6,5 Millionen bei 38.500 Gemeindegliedern zugewiesen, was sich auf dem Niveau des Vorjahres bewegt.  Von diesen 6,5 Millionen sollten 5,1 Millionen an die Kirchengemeinden weitergeleitet werden, darin enthalten ist auch die Bezahlung der Pfarrpersonen.

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Die Differenz ist für eine Unterstützung der Diakonie und die gemeinsame Verwaltung vorgesehen. Einem Antrag der Kirchengemeinde Halle auf eine um 200.000 Euro höhere Entnahme aus den Rücklagen des Kirchenkreises (geplant: 500.000 Euro) wurde mit knapper Mehrheit zugestimmt.

Generell muss aber weiter gespart werden, was zu einem anderen Tagesordnungspunkt führte. Der Kirchenkreis wendet jedes Jahr durchschnittlich zusätzliche 17.000 Euro für die Unterhaltung und Versicherung des Jugendfreizeitheims Haus Ascheloh auf. Für den Fortentwicklungsbedarf des Hauses wären zusätzliche Subventionen nötig.

Investitionskosten und eine nicht optimale Auslastung

„Wir haben mit der Pächterfamilie alle Möglichkeiten durchgesprochen, aber ein Festhalten am Gebäude ist leider nicht sinnvoll. Wir haben jetzt gemeinsam besprochen, dass der Pachtvertrag Ende 2028 ausläuft, das gibt den Betreibern genug Zeit, um ihre eigene Zukunft zu planen und uns Gelegenheit, einen Käufer zu finden. Im besten Fall finden wir jemanden, der das Haus weiterbetreiben möchte“, sagt Superintendent Dr. André Heinrich.

Zu diesem Schritt haben die Investitionskosten, aber auch die nicht optimale Auslastung des Hauses geführt. „Das Haus und die Pächterfamilie liegen uns am Herzen, es war ein wirklich schwieriger Schritt und es wird ein schmerzhafter Prozess der Abschiednahme. Leider sehen wir keine andere Alternative“, erklärt Heinrich.