Was für ein Spektakel! Was für ein 275. Frankenderby! Aber NUR NACH der Pause!
Nach einer über weite Strecken langweiligen ersten Halbzeit erleben 47.150 Zuschauer im Max-Morlock-Stadion einen denkwürdigen zweiten Durchgang: Zweimal geht der 1. FC Nürnberg in Führung, zweimal zeigt Fürth tolle Moral und gleicht postwendend aus. So hat dieses Nachbarschaftsduell an diesem zweiten Advent keinen Sieger verdient.
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FCN-Coach Miroslav Klose (47) nach seinen ersten verlorenen Derby-Punkten: „Wenn man zweimal in Führung geht, vor allem zu Hause, hat man das Gefühl, dass man vielleicht das Spiel gewinnen kann. Ich glaube, das 1:1 fällt ein wenig zu schnell. Das zweite Gegentor war dann sehr gut von Fürth herausgespielt. Trotzdem hatte ich heute das Gefühl, dass wir mutig waren und mit einem Sieg in der Tabelle einen großen Sprung machen wollten. Leider haben uns in vielen Situationen Kleinigkeiten gefehlt.“
Vor allem im ersten Durchgang! Obwohl Nürnberg in den letzten sieben Spielen vier Siege und zwei Remis holte, agieren die Gastgeber lange extrem mut- und ideenlos. Trotz 67 Prozent Ballbesitz erspielt sich der Club keine echte Großchance. Fürth kann sogar nach einem Beinahe-Eigentor von Luka Lochoshvili in Führung gehen (33.), doch Nürnbergs Bester an diesem Tag, Torhüter Jan Reichert (24/BILD-Note 1!), verhindert schon hier einen möglichen Gegentreffer.
Ein ganz anderes Bild nach der Pause: Nachdem der Klose-Elf in der Kabine mit Videosequenzen gezeigt wird, wie das Kleeblatt zu knacken ist, wird endlich direkt und schnell gespielt wird. So kommt der Club schon nach drei Minuten durch Lochoshvili zum 1:0. Das Max-Morlock-Stadion bebt wie schon beim letzten Derbyheimsieg (3:0) im Frühjahr, doch diesmal hat Fürth eine schnelle Antwort durch Klaus (54.) parat.
Das Tor- und Chancenspektakel nimmt seinen Lauf:
57. Minute: Zomas abgefälschter Schuss (Ziereis) landet im Fürther Kasten. Die erneute Club-Führung!
61. Minute: Das Kleeblatt kombiniert sich locker durch den FCN-Strafraum – bis Keller frei zum 2:2 einschieben kann.
83. Minute: Nachdem der FCN (Grimaldi nach Schlieck-Patzer!!!) das 3:2 verpasst, können Green und vor allem Klaus zu Fürther Derbyhelden werden. Doch Reichert verhindert mit zwei unfassbaren Monsterparaden die Club-Niederlage. Grimaldi: „Den Ball habe ich schon in unserem Tor gesehen.“
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So bleibt es im ältesten Derby des deutschen Profifußballs bei einer gerechten Punkteteilung. Für Fürths neuen Coach Heiko Vogel (50) war es sogar ein moralischer Sieg: „Ich bin extrem stolz auf meine Mannschaft, sie hat heute gezeigt, was in ihr steckt. So müssen wir in den nächsten Wochen weitermachen, dann werden wir auch belohnt.“
Fakt ist: Weder für Fürth noch für Nürnberg hat sich tabellarisch nach dem Derby viel verändert. Dem Kleeblatt droht weiter akut der Abstieg und auch der FCN „muss weiter nach unten schauen“ (Klose). Gegen die Spitzenteams aus Schalke und Hannover dürfte es für Nürnberg vor Weihnachten sicher nicht einfacher werden…