Nach dem Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund sprachen die Statistiken eigentlich für die TSG Hoffenheim. Die Mannschaft von Trainer Christian Ilzer hatte mehr Ballbesitz (57 zu 43 Prozent) und mehr Torschüsse (11:8) als die Westfalen und ging aufgrund der zweiten Halbzeit dennoch als verdienter Verlierer vom Feld. Julian Brandt (43. Minute) und Nico Schlotterbeck (60.) sorgten für den BVB-Sieg im Spitzenspiel, mit dem die Schwarz-Gelben ihren dritten Tabellenplatz festigten.

Oliver Baumann: „Ein paar Prozentchen haben uns gefehlt“

„Ein paar Prozentchen haben uns gefehlt – sowohl vorne als auch hinten“, analysierte TSG-Keeper Oliver Baumann am ARD-Mikrofon. „In Summe haben wir ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht. Wir haben gezeigt, was für einen Fußball wir spielen wollen und spielen können.“

Der Hoffenheimer Matchplan ging in der ersten Halbzeit auf. Das Gegenpressing des Ilzer-Teams funktionierte, die TSG hatte viele Ballgewinne und ließ Dortmund nicht zur Entfaltung kommen. Der BVB hatte kurz vor der Pause seine erste große Torchance – und schlug durch Brandt eiskalt zu. Bitter für die bis dahin defensiv sehr sicher spielenden Gäste.

Christian Ilzer beklagt fehlendes „Momentum“

„Da hat uns das Momentum gefehlt. Das Tor fiel zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt. Das hat uns ein bisschen die Energie gezogen“, monierte Gäste-Coach Ilzer. „Du musst hier deine wenigen Möglichkeiten besser nutzen. Das ist uns heute nicht geglückt, deswegen war die Niederlage knapp, aber verdient.“

Brandts Treffer veränderte die Statik des Spiels. In der zweiten Halbzeit agierte Dortmund souveräner, das Hoffenheimer Passspiel war nicht mehr so sauber wie in Halbzeit eins. Das 2:0 durch Schlotterbeck bildete die Kräfteverhältnisse entsprechend ab. Die TSG kam zwar zu Gelegenheiten, wie etwa durch Bernardo in der 52. Minute, war aber nicht zwingend genug.

„Wir bleiben auf unserem Weg“

Für Baumann gab letztlich auch die individuelle Qualität den Ausschlag zugunsten des BVB. Die Niederlage sei aber kein Beinbruch, so der Hoffenheimer Kapitän weiter: „Wir bleiben auf unserem Weg. Es sieht gut aus.“ Der Torhüter gab aber auch zu, dass er sich darüber ärgere, dass die Kraichgauer den möglichen Sprung auf einen Champions-League-Rang nicht gepackt haben. Aktuell sind sie Fünfter mit 23 Zählern aus 13 Spielen.

Für Hoffenheim war es die erste Auswärtsniederlage der Saison – und die erste Pleite auf fremden Plätzen überhaupt seit April. „Mich ärgern vor allem die fehlenden drei Punkte, auch wenn dir so eine Serie immer hilft“, sagte Baumann. „Es hilft ja nichts: Am Ende geht es immer um Punkte, die haben wir nicht. Wir lassen uns davon aber nicht runterziehen. Es gilt daran zu feilen, die fehlenden Prozente das nächste Mal rauszuholen.“

So sah es auch Coach Ilzer. „Es war eine große Prüfung. Und aus dieser großen Prüfung können wir genügend Dinge mitnehmen, die uns bei weiteren Verbesserungen helfen“, sagte der Österreicher und kündigte an: „Wir werden versuchen, eine neue Serie zu starten.“