Es gibt Abende, da spürt man schon beim Reingehen, dass etwas Besonderes in der Luft liegt. Genau so fühlte sich der 6. Dezember 2025 in der Frankfurter Festhalle an. Die Schlagernacht des Jahres war zu Gast, und die Stadt wirkte wie elektrisiert. Menschen strömten aus allen Richtungen zur Halle, dick eingepackt, lachend, mit Glühwein in der Hand, voller Erwartung. Man merkte sofort, dass dieser Abend nicht einfach ein weiteres Event werden würde. Das hier war ein Ritual, ein Wiedersehen, ein großes kollektives Durchatmen am Jahresende.

Schon gegen halb fünf legte DJ Lollo los. Eigentlich war es nur das Warm-up, aber in Wahrheit war es viel mehr. Er holte die Leute ab, ließ sie ankommen, ließ sie locker werden. Manche standen noch mit Jacke und Tasche da, schaute sich erst einmal um. Andere tanzten schon nach wenigen Minuten, als hätten sie die letzten Wochen nur auf diesen Moment gewartet. Die Festhalle ist ohnehin ein besonderer Ort. Sie strahlt diese Mischung aus Geschichte und moderner Energie aus. Wenn dort tausende Menschen zusammenkommen, entsteht etwas Großes.

Punkt 18 Uhr dann das Opening. Ein Schlag aus Licht, Musik, Erwartung. Die Leute standen sofort, als wäre das ein Reflex. Ein lauter Jubel rollte durch den Saal. Und dann begann der Abend, der im Rückblick wie ein einziger, langer Gefühlsstrom wirkte.

18.01 Uhr: Ramon Roselly – Stimme zum Loslassen

Ramon Roselly als Erster war ein Geschenk. Er hat diese natürliche Wärme im Auftreten, die sofort Türen öffnet. Man spürte richtig, wie sich die Menschen entspannten. Sein Gesang legte sich über die Menge wie ein weiches Polster. Ramon wirkt nie gekünstelt. Er singt, als würde er direkt mit dir sprechen. Als er die Bühne verließ, war die Stimmung schon da, wo sie sonst oft erst später landet.

18.20 Uhr: Anna-Maria Zimmermann – ein Funken, der sofort zündet

Anna-Maria Zimmermann ist live immer ein Feuerball, und das galt auch hier. Sie stürmte praktisch in die Festhalle hinein, als wollte sie nicht nur auftreten, sondern den gesamten Raum in Bewegung bringen. Und genau das tat sie. Man sah sofort, wie sich die Stimmung veränderte. Menschen standen, die vorher noch saßen. Es klatschte, es wurde lauter, die Energie schob nach oben. Anna-Maria schafft es, mit einem einzigen Song ganze Menschenreihen aus der Reserve zu locken.

18.43 Uhr: Fantasy – zwei Stimmen, ein großes Band zu den Fans

Bei Fantasy hat man das Gefühl, als würden zwei Bekannte auf die Bühne kommen. Die zwei haben eine Verbindung zu ihrem Publikum, die man kaum künstlich herstellen kann. Sie singen mit einer Hingabe, die nie übertrieben wirkt. Der Sound, die Harmonie, die weichen Übergänge – alles floss. Es war einer dieser Auftritte, die nicht laut sein müssen, um im Inneren anzukommen.

19.00 Uhr: Nino de Angelo – Gänsehaut pur

Dann Nino de Angelo. Und plötzlich wurde die Atmosphäre dichter. Seine Stimme hat dieses Raue, Verletzliche, das einem unter die Haut fährt. Viele standen da und hörten einfach nur zu, fast regungslos. Es gibt Künstler, die eine Halle mit Lautstärke beherrschen. Nino tat es mit Ruhe. Mit Präsenz. Ein eindringlicher Moment, der hängen blieb.

19.22 Uhr: Die Rodensteiner – regionale Kraft, direkter Sound

Die Rodensteiner brachten das erste Mal so richtig Band-Feeling hinein. Ihr Auftritt wirkte spontan, greifbar, fast familiär. Genau das macht Live-Schlager so stark: diese Mischung aus Bodenständigkeit und großer Bühne. Die Band bekam viel Zuspruch und zeigte, dass Schlager auch handfeste Energie haben kann.

19.34 Uhr: Eric Philippi – jung, emotional, erstaunlich reif

Eric Philippi bewegt mit Nuancen. Er singt nicht mit brachialer Kraft, sondern mit dieser fast jugendlichen Ehrlichkeit, die Menschen sofort erreicht. Sein Set brachte Ruhe in den Abend, ohne die Stimmung zu dämpfen. Man spürte, wie viele im Publikum seine Songs nicht nur mochten, sondern richtig fühlten.

19.51 Uhr: Michelle – Glanz, Stärke und eine Stimme, die trägt

Michelle gehört zu den Namen, die allein schon für Jubel sorgen. Sie betrat die Bühne mit dieser Selbstverständlichkeit, die man nur durch Erfahrung bekommt. Ihr Auftritt war voller Kraft, aber gleichzeitig präzise und klar. Die Fans sangen mit, tanzten, schrien ihre Freude heraus. Michelle setzte ein Ausrufezeichen – und man merkte, dass der Abend seine erste große Welle erreicht hatte.

20.19 Uhr: Pause – aber keiner wollte wirklich pausieren

In der Pause merkte man, wie sehr die Show in den Leuten arbeitete. Es wurde weitergesungen, weitergelacht. Die Festhalle fühlte sich an wie ein riesiger Treffpunkt alter Freunde. Überall standen Grüppchen, erzählten, schwärmten, tranken etwas. Eine Pause, die sich eher wie eine kurze Verschnauf-Sammelphase anfühlte.

20.50 Uhr: Vincent Gross – der Neustart in den zweiten Teil

Vincent Gross brachte dann wieder Schwung hinein. Sein Auftreten hat etwas Unbeschwertes, beinahe Spielerisches. Er lacht viel, bewegt sich gerne, holt die Menschen ab. Es war wie ein frischer Windstoß in den zweiten Teil des Abends.

21.12 Uhr: Semino Rossi – die warme Umarmung dieses Abends

Semino Rossi ist live eine Klasse für sich. Er verbindet romantische Balladen mit einer Herzlichkeit, die man sofort glaubt. Sein Auftritt wirkte wie eine große Umarmung für die gesamte Festhalle. Die Menschen standen da und lächelten. Man hörte viel Seufzen, viel Mitsummen. Ein sehr emotionaler Block.

21.33 Uhr: Pia Malo – klar, direkt und ohne Umweg ins Publikum

Pia Malo trat mit einer natürlichen Ruhe auf, die sofort gut tat. Ihr Gesang war klar, ihr Auftreten freundlich, publikumsnah. Es war ein kurzer, aber schöner Moment, der sich organisch in den Abend fügte.

21.44 Uhr: Olaf der Flipper – ein Herz voller Nostalgie

Bei Olaf der Flipper wurde es dann richtig nostalgisch. Die ersten Akkorde reichten, um Menschen zurück in ihre Jugend zu schieben. Man sah überall leuchtende Augen. Olaf ist einer dieser Acts, bei denen die Zeit für einen Moment stillsteht. Ein Highlight für alle, die mit seinen Songs groß geworden sind.

22.11 Uhr: Mickie Krause – das absolute Stimmungsbeben

Wenn man dachte, der Abend sei schon oben angekommen, kam Mickie Krause. Was dann passierte, kann man kaum anders beschreiben als völlige Eskalation. Die Festhalle war ein einziger Chor. Menschen tanzten auf ihren Plätzen, lachten, schrien, feierten. Krause ist live einfach unkaputtbar. Ein Auftritt wie ein Feuerwerk.

22.39 Uhr: voXXclub – Tradition, Bass und eine Energie, die kaum zu bremsen war

voXXclub legten direkt nach und hielten die Stimmung oben. Ihre Mischung aus moderner Volksmusik und kraftvollem Bühnenstil passte perfekt in die Frankfurter Festhalle. Die Jungs sind live beeindruckend. Sie wirbelten über die Bühne, sprangen, trieben das Publikum weiter nach oben.

23.01 Uhr: Oli.P – Herz, Erinnerungen, Vertrautheit

Oli.P berührte viele auf eine ganz andere Weise. Er ist jemand, der Erinnerungen an eine ganze Ära mitbringt. Er sprach mit dem Publikum, erzählte, wurde persönlich. Sein Gesang wirkte wie ein Gespräch, das mitten im Raum stattfand. Eine schöne, ruhige Insel nach der großen Partywelle.

23.28 Uhr: Matthias Reim – der perfekte Schlusspunkt

Reim gab dem Abend dann den finalen Punch. Er hat eine Präsenz, die sofort den Raum beherrscht. Die Hits sitzen. Die Menschen schreien jedes Wort mit. Die Stimmung war auf dem Höhepunkt. Reim führte diesen ohnehin außergewöhnlichen Abend zu einem würdigen Ende.

23.55 Uhr – und dann Stille. Aber es war keine normale Stille.

Es war die Art Stille, die nachklingt. Die Art, die etwas in einem nacharbeiten lässt. Menschen lagen sich in den Armen, lachten, sahen glücklich aus. Man hatte das Gefühl, die Festhalle sei für einen Moment ein gemeinsamer Herzschlag gewesen.

Die Schlagernacht des Jahres 2025 in Frankfurt war ein Fest. Ein großes, warmes, lebendiges Fest. Ein Abend voller Musik, Begegnungen, Überraschungen und diesem Gefühl von Zusammengehörigkeit, das man nicht planen kann. Es entstand einfach. Und es bleibt.

Wir freuen uns schon auf 2026 – sichert euch jetzt schnell die Tickets!

Text & Fotos © by Boris Korpak | bokopictures