Hannovers Justus Fischer am Ball

Stand: 07.12.2025 17:41 Uhr

Die TSV Hannover-Burgdorf hat am Sonntag in der Handball-Bundesliga eine Überraschung verpasst. Die „Recken“ leisteten sich gegen Meister Füchse Berlin in der zweiten Hälfte zu viele Fehler und unterlagen in eigener Arena mit 28:32 (14:15).

Alles in allem gelang dem Team von TSV-Trainer Christian Prokop aber ein deutlich besserer Auftritt als eine Woche zuvor, als es beim Bundesliga-Schlusslicht SC DHfK Leipzig nur zu einem mageren Remis gereicht hatte. Die TSV steht nach dem 15. Spieltag mit jetzt 12:18 Punkten weiterhin im Mittelfeld der Tabelle.

Hannover-Burgdorf mit starkem Start in die Partie

Die „Recken“ waren nach dem Anpfiff direkt da. Die 5-1-Deckung, die mit Leif Tissier auf der Spitze schräg auf den Berliner Halbrechten Mathias Gidsel ausgerichtet war, machte einen sehr konzentrierten, entschlossenen Eindruck. Und dahinter sorgte Torhüter Simon Gade in der Anfangsphase mit drei ganz starken Paraden dafür, dass unter den TSV-Fans der Glaube an eine Überraschung gegen den Meister wuchs. Der Däne parierte zunächst innerhalb von nur einer Minute die Siebenmeter von Tobias Gröndahl (5.) und Tim Freihöfer (6.) und wenig später auch noch einen freien Versuch von Mijajlo Marsenic aus der Nahwurfzone (10.).

In der Offensive wurde vor allem Kreisläufer Justus Fischer gesucht – und gefunden. Dem Nationalspieler gelangen in den ersten elf Minuten vier Treffer. Hannover-Burgdorf hatte in Hälfte eins auch das Videobeweis-Glück auf seiner Seite. Bei einem Berliner Wurf war der Ball hauchdünn nicht hinter der eigenen Torlinie, bei einem eigenen Wurf auf das Füchse-Gehäuse indessen war er knapp dahinter.

Pech hatten die Norddeutschen kurz vor der Pausensirene, als August Pedersen nach einem wunderbaren No-look-Rückhand-Freiwurftrick von Fischer den Ball an den Pfosten setzte. Im Gegenzug sorgte der von einer Schulterverletzung in seinen Aktionen eingeschränkte Gidsel für die 15:14-Pausenführung der Gäste.

„Recken“ verlieren den Anschluss

Gade nahm kurz nach Wiederbeginn einen weiteren freien Wurf von Marsenic weg. Da sich die „Recken“ im Anschluss daran aber zu viele Fehlwürfe und technische Fehler leisteten, lagen sie recht bald erstmals mit fünf Toren (17:23, 40.) hinten. Unglücklich agierte danach Rechtsaußen Bela Wellmann: Das 20 Jahre alte Talent, das in der European League zuletzt bei Tatran Presov so überzeugt hatte, vergab in kurzer Abfolge zwei Würfe aus guten Winkeln.

Tore Hannover-Burgdorf: Pedersen (9/4 Siebenmeter), Fischer (6), Tissier (4), Uscins (4), Edvardsson (2), Birlehm (1), Stutzke (1), Weber (1)
Tore Füchse Berlin: Gidsel (10), Langhoff (10), Gröndahl (4/1), av Teigum (4), Arino (3), Marsenic (1) Zuschauer: 9.900

Es waren jetzt einfach zu viele Patzer. Auch vom Wechsel im Tor – Joel Birlehm kam in der 48. Minute für Gade – ging keine große Wirkung aus. Die „Recken“, bei denen Marian Michalczik nach einem Schlag an Gidsels Hals die Rote Karte sah (53.), verloren letztlich aufgrund einer zu langen Schwächephase in der zweiten Hälfte die Partie. Erfolgreichster TSV-Profi war Linksaußen Pedersen mit neun Toren.

Norddeutscher Rundfunk