Show-Legende Thomas Gottschalk kündigt an, dass er nicht völlig abtauchen wird. Zuvor hatte er seine letzte Abschiedssendung mittendrin verlassen – und das ganz bewusst. Günther Jauch erklärte, warum das so geplant wurde.
Nach seinem Rückzug aus dem Fernsehen hat sich der an Krebs erkrankte Moderator Thomas Gottschalk mit einer Nachricht an sein Publikum gewandt – und deutet an, dass er nicht völlig abtauchen wird. Allerdings werde er sich in den nächsten sechs Monaten ausschließlich um seine Genesung kümmern. „Ich weiß, dass ihr das versteht und richtig findet.“
Weiter schrieb der 75-Jährige am Sonntagabend auf Instagram: „Fast zweieinhalb Millionen Menschen haben sich über meinen Gesundheitszustand Gedanken gemacht, und die überwältigende Mehrheit hat mir Mut zugesprochen.“ Er bedankte sich für 16,5 Millionen Aufrufe seiner jüngsten Beiträge dort. „Danke für Euer Interesse!“
Nach so viel Zuspruch versprach er: „Ich mach den Laden hier aber nicht ganz dicht.“ Das Publikum möge ihm so treu bleiben wie in den vergangenen vierzig Jahren. „Und vergesst nicht, dass ich so plane, wie mein Freund, der Terminator: I’ll be back!!!“
Zuvor hatte Gottschalk seine letzte große Samstagabend-Show nicht am Ende, sondern mittendrin verlassen. Gegen 22 Uhr schritt er gemeinsam mit Ehefrau Karina die Showtreppe herunter, verabschiedete sich und überließ die Bühne seinen langjährigen Show-Partnern Barbara Schöneberger und Günther Jauch.
Gottschalks früher Abgang war kein Zufall, sondern Teil eines Plans – und Ausdruck seines Wunsches nach einem würdevollen Abschied. Günther Jauch erklärte gegenüber RTL: „Wir wollten uns nicht im Mitternachts-Ghetto von ihm verabschieden, sondern so wie Thomas auch war, in dem Moment, wo die meisten Leute ihm zuschauen und genau zu der Zeit sollte es auch sein.“
Auch Barbara Schöneberger unterstrich die Bedeutung des gewählten Moments: „Er hat ja auch im Interview selbst gesagt, dass es gegen Abend für ihn immer schwieriger wird und dann war es für ihn auch der perfekte Moment, der ja auch so mit ihm abgesprochen war.“
„Da ist ein ganz Großer gegangen“
Bereits vorab war klar: Gottschalk wollte diesen letzten Abend noch einmal im Kreise seiner Freunde genießen – nicht als große Inszenierung, sondern als echten, persönlichen Abschied. Günther Jauch brachte es auf den Punkt: „Es war ein würdiger Abschied, da ist ein ganz Großer gegangen.“
Die üblichen Wettkampfspiele der Sendung wurden beibehalten, aber durch Gespräche mit und über „Thommy“ ergänzt. Zu Gottschalks Biografie gab es Quizfragen. So erfuhr das Publikum, dass er bei Radio Luxemburg einst die Hörfunksendung „Mister Morning“ moderierte. Der 75-Jährige beteiligte sich an manchen Raterunden.
Nicht nur das Publikum im Saal zollte der Fernsehlegende mit Pappschildern Anerkennung, auch Prominente äußerten sich wertschätzend. Sänger Roland Kaiser sagte der „Bunten“, angesprochen auf Gottschalk: „Ich habe ihn immer sehr geschätzt. Und wünsche ihm, dass die Menschen ihm mit mehr Toleranz, mehr Verständnis begegnen.“
Katarina Witt: „Absolute Fernsehgröße“
Eiskunstläuferin Katarina Witt sagte der Illustrierten: „Thomas Gottschalk ist eine absolute Fernsehgröße, ein großartiger Entertainer in Deutschland, der die große Bühne ausgefüllt hat, mit seiner Persönlichkeit, mit seinem Charme, mit seinem Humor. Natürlich wünsche ich ihm vor allem Gesundheit, das ist das Allerwichtigste.“
Im Schnitt verfolgten 2,42 Millionen Menschen (14,0 Prozent) die Sendung am Bildschirm. Die Show war somit im Gesamtpublikum zwar kein echter Quotenhit. Aber für „Denn sie wissen nicht, was passiert“ war es ein sehr guter Wert. Die zwei Ausgaben im Mai hatten noch 1,85 Millionen und 1,65 Millionen erzielt. In der für Privatsender wie RTL wichtigen Zielgruppe im Alter zwischen 14 und 49 Jahren lag die Show mit 16,7 Prozent Marktanteil ab 20.15 Uhr deutlich vorn.
Wer die Sendung „Denn sie wissen nicht, was passiert“ künftig moderieren wird, erscheint noch offen. RTL kündigte den Sänger Giovanni Zarrella und seine Frau Jana Ina für die nächste Ausgabe am 13. Dezember an. Ob die zwei die Show künftig ganz übernehmen, ist damit aber nicht gesagt. „Erst in der Live-Sendung entscheidet sich, wer moderiert und wer im Team für die eigene Zuschauertribüne antritt. Alles Weitere zum nächsten Kapitel von ‚Denn sie wissen nicht, was passiert‘ erfährt man erst in dieser Show“, heißt es von RTL.
coh/dpa/lay