Bochum. Nach dem Westfalenderby ist vor dem Westfalenderby. Nur sechs Tage nach der bitteren 1:2-Niederlage gegen den Erzrivalen Preußen Münster stand für Arminia Bielefeld das Duell mit dem VfL Bochum auf dem Programm – ein Verein, mit dem der DSC ebenfalls kein sonderlich inniges Verhältnis pflegt. Doch auch der zweite Teil der Derby-Woche sorgte bei den Arminen für lange Gesichter. Beim nicht unverdienten 0:1 (0:0) kassierte der Aufsteiger die dritte Niederlage in Folge und die siebte im zehnten Ligaspiel.
Eine gute Nachricht gab es für die Bielefelder schon vor dem Anpfiff. Toptorjäger Joel Grodowski hatte nach seiner Schulterverletzung aus dem Spiel gegen Preußen Münster das Rennen gegen die Zeit gewonnen und lief an der Castroper Straße von Beginn an auf. Ebenfalls in der Startelf standen Tim Handwerker und Marvin Mehlem. Mit Leon Schneider und Marius Wörl saßen dafür die beiden Unglücksraben des Preußen-Derbys zunächst auf der Bank. Mit den personellen Veränderungen nahm Cheftrainer Mitch Kniat auch eine Umstellung des Systems vor und kehrte zum 4:3:3 mit Stefano Russo als alleinigem Sechser zurück.
Der Anpfiff im mit 25.429 sehr gut gefüllten Ruhrstadion verzögerte sich zunächst um wenige Augenblicke. Arminia-Fans hatten Bengalos, Feuerwerksraketen und Rauchtöpfe gezündet. Erst als sich der dichte Qualm gelegt hatte, gab der Unparteiische Wolfgang Haslberger die Partie frei. Und es dauerte keine zwei Minuten, ehe die Gäste den ersten gefährlichen Abschluss hatten. Christopher Lannerts Direktabnahme rauschte aus etwa 18 Metern nur knapp am linken Pfosten des Bochumer Tores vorbei.
×
Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail zur Bestätigung Ihrer Anmeldung.
Erst danach ist diese abgeschlossen.
Bitte prüfen Sie auch den Spam-Ordner.
×
Sie haben bisher Ihre E-Mail-Adresse noch nicht bestätigt.
Erst danach ist diese abgeschlossen.
Bitte prüfen Sie auch den Spam-Ordner.
×
Es ist einen Fehler aufgetreten
Bei Fragen hilft unser Newsletter-Support
Newsletter
DSC Arminia Bielefeld
Wöchentlich alle News rund um Arminia Bielefeld.
Jetzt anmelden
Arminia spielt beim VfL Bochum: Lesen Sie hier den Liveticker nach
Momuluh hat Arminia-Führung auf dem Fuß
Die Hausherren meldeten sich ihrerseits in der 11. Spielminute an. Joel Felix spielte einen ungenauen Querpass in die Füße von Kjell Wätjen, der sofort mit Tempo an Maximilian Großer vorbeiging, mit seinem Schuss aus zwölf Metern aber an Jonas Kersken hängen blieb.
In der Folge entwickelte sich eine intensive Begegnung, in der sich keines der beiden Teams einen entscheidenden Vorteil erspielen konnte. Erst in der 24. Minute wurde es vor einem der beiden Tore erneut gefährlich – und wie. Benjamin Boakye schickte mit einem perfekten Zuspiel Monjuh Thaddäus Momuluh auf die Reise, der jedoch aus halbrechter Position am herauseilenden VfL-Keeper Timon Horn scheiterte. Es war die bis dahin beste Gelegenheit der Partie und der Auftakt für eine äußerst muntere Spielphase.
Nur vier Minuten nach der Großchancen bekam Wätjen links am Arminia-Strafraum keinen Druck von Lannert und Großer, zog mit Ball nach innen und traf mit seinem scharfen Flachschuss das linke Außennetz. Die Antwort der Arminen ließ nicht lange auf sich warten. Mehlem fasste sich aus 20 Metern ein Herz und zwang Horn zu einer Parade (31.).
Arminia-Keeper Kersken rettet bärenstark
Dessen Gegenüber Kersken machte es zwei Minuten später noch ein bisschen besser. Den Ostwestfalen flog ein eigener Eckball um die Ohren und nach einem weiten Schlag war Wätjen plötzlich auf und davon. Doch Kersken lenkte den Versuch des Bochumers im Eins-gegen-eins mit einem sensationellen Reflex gerade noch um den Pfosten und rettete seine Vorderleute. Die arbeiteten wiederum weiter fleißig an einem eigenen Erfolgserlebnis. Boakye (39.) und Großer (43.) scheiterten jeweils an Horn.
Den Schlusspunkt einer unterhaltsamen ersten Hälfte auf Augenhöhe setzten allerdings die Bochumer. Maximilian Wittek schlenzte unmittelbar vor der Halbzeitpause einen Freistoß aus 20 Metern hauchzart am rechten Pfosten vorbei. So ging es torlos in die Kabinen.
Der zweite Spielabschnitt begann, wie der erste geendet hatte, mit einer Chance für die Gastgeber. Eine Wittek-Ecke köpfte der wuchtige Angreifer Philipp Hofmann auf das Tor (49.). Kniat regierte darauf, dass die Bochumer nun zusehends dominanter wurden, und brachte im Anschluss an eine kurze Pyrotechnik – erneut flogen Raketen aus dem Bielefelder Block in Richtung Feld – Marius Wörl und Julian Kania für Boakye und den unauffälligen Grodowski (59.).
Hofmann bestraft Arminia
Und tatsächlich kamen die Bielefelder wieder etwas besser in die Partie. Felix prüfte Horn mit einem Kopfball, den der Schlussmann aber souverän entschärfte (64.). Wenig später war der Arminia-Verteidiger erneut zweiter Sieger, diesmal jedoch folgenschwer. Auf der linken Seite spielte Moritz Broni Kwarteng seinen Gegenspieler Lannert schwindelig und hob den Ball ins Zentrum. Dort verlor Felix Gegenspieler Hofmann im Rücken aus den Augen und der Bochumer ließ sich nicht zweimal bitte. Aus kurzer Distanz nickte der 32-Jährige zur 1:0-Führung ein (70.).
Die Arminen waren um eine schnelle Antwort bemüht, bekamen gegen Bochum, das am Mittwoch noch 90 Minuten im DFB-Pokal absolviert hatte (0:2 gegen Stuttgart), jedoch kaum einen Stich. Vielmehr hatte der VfL auf der Gegenseite die große Chance zur Vorentscheidung. Der eingewechselte Leon Schneider rutschte weg, verlor den Ball an Hofmann und wäre um ein Haar erneut der Pechvogel gewesen. Doch der 25-Jährige rappelte sich hoch und bügelte seinen Fehler wieder aus (81.).
Nichtsdestotrotz lief dem DSC die Zeit davon. Doch in einer hitzigen Schlussphase kam Arminia nicht einmal in die Nähe eines gefährlichen Abschlusses und wartet nunmehr seit drei Pflichtspielen auf einen Treffer aus dem Spiel heraus. Ebenso lange haben die Bielefelder in der 2. Bundesliga nicht mehr gepunktet und müssen den Blick in der Tabelle nach unten richten. Am kommenden Samstag (13 Uhr) gastiert dann der 1. FC Kaiserslautern in der Schüco-Arena.