Diebe haben acht Kunstwerke von Henri Matisse aus
einer Bibliothek in Brasilien gestohlen. Die Polizei sprach von zwei Bewaffneten, die am Sonntag in die Bibliothek Municipal Mário de Andrade in São Paulo eingedrungen waren. Dort hätten sie eine Wärterin und ein
Besucherpaar überwältigt und acht Bilder von Matisse sowie fünf Werke des brasilianischen Künstlers Candido Portinari erbeutet.
Die beiden Täter hätten ihre Beute aus einer
Glasvitrine geholt und in einen Sack gestopft, bevor sie durch den
Haupteingang entkamen, ergänzte die Polizei. Laut der
Nachrichten-Website g1 hat eine Überwachungskamera die Diebe bei dem Kunstraub gefilmt. Nach ihnen werde gefahndet.
„Unschätzbarer kultureller Wert“
Der Diebstahl ereignete sich am letzten Tag einer Buchkunstausstellung in der Bibliothek, welche auch Drucke von Matisse zeigte. Laut der Zeitung Folha de S. Paulo beinhalten die gestohlenen Werke auch Collagen aus dem Buchkunstalbum Jazz von
Matisse, von dem weltweit nur 300 Exemplare existieren. „Ihr kultureller
und künstlerischer Wert ist unschätzbar“, zitierte die Zeitung den
Kunstkritiker Tadeu Chiarello. „Dieser Diebstahl ist sehr traurig.“
Wie die Nachrichtenportale g1 und uol berichten, ist die Illustration Menino de engenho („Junge von der Zuckermühle“) von Portinari nach Angaben der Kulturverwaltung der Stadt unter den gestohlenen Werken. Zu den entwendeten Matisse-Drucken gibt es noch keine Details. Bei der Ankündigung der Ausstellung im September hatte die Stadtverwaltung gesagt, die Werke stammten aus der Sammlung des Museums für
Moderne Kunst in São Paulo (MAM).
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Es ist nicht der erste aufsehenerregende Kunstraub in Brasilien. Im Jahr 2006 überwältigten vier als Touristen verkleidete Männer Sicherheitskräfte während des Straßenkarnevals in Rio de Janeiro und stahlen vier Meisterwerke von Matisse, Picasso, Dalí und Monet aus einem örtlichen Museum. Nach den Gemälden wird noch immer gefahndet.
Mitte Oktober dieses Jahres geriet das Pariser Kunstmuseum Louvre in die Schlagzeilen, wo Diebe am helllichten Tag Kronjuwelen im Wert von etwa 88 Millionen Euro und unschätzbarem historischem Wert erbeuteten.
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