Die Szenarien klingen dramatisch und – man kann es nicht anders sagen – katastrophal für Berlin. Eine kriegerische Auseinandersetzung in der Stadt, zerstörte medizinische Infrastruktur und sogar die Evakuierung weiter Teile Berlins. Das sind die Szenarien, mit denen sich Senat, Sicherheitsbehörden, Bundeswehr und Kliniken beschäftigen. Und das ist gut so.
Morgenpost der Chefredaktion
Die ersten News des Tages – direkt von der Chefredaktion. Montag bis Samstag um 6:30 Uhr.

Morgenpost der Chefredaktion
Die ersten News des Tages – direkt von der Chefredaktion. Montag bis Samstag um 6:30 Uhr.
Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der
Werbevereinbarung
zu.
Auch wenn diese Schreckensereignisse glücklicherweise weit weg liegen und momentan noch alles andere als wahrscheinlich sind, ist es richtig, sich zumindest theoretisch damit auseinanderzusetzen. Denn Deutschland ist längst Ziel einer hybriden Bedrohung. Russland attackiert die Nato bisher nicht mit militärischen Mitteln, aber mit Desinformation, Sabotage und einzelnen Nadelstichen.
Deswegen ist es sinnvoll, dass man sich auch in Berlin auf den Verteidigungsfall vorbereitet und Handlungsaufträge für das Gesundheitswesen formuliert. Wo sollen verwundete Soldaten untergebracht werden? Wie kann die Zivilbevölkerung im Kriegsfall versorgt werden? Das sind unbequeme, aber wichtige Fragen. Sich mit ihnen zu beschäftigen, bedeutet, im Ernstfall Menschenleben zu retten.
Katastrophenschutz muss ausgewogen bleiben
Doch bei allem Verständnis für den Katastrophenschutz: Das Gesundheitswesen darf mit der Vorbereitung auf den Worstcase nicht überlastet werden. Solange es keine akute Bedrohung gibt, müssen Maßnahmen wirtschaftlich ausgewogen bleiben – und dürfen nicht für Panik in der Bevölkerung sorgen.
Deswegen ist es richtig, dass kostspielige Operationssäle in Bunkern vorerst nicht geplant sind. Doch der Gedanke, dass diese irgendwann nötig sein könnten, muss erlaubt sein. Bis dahin bleibt die wichtigste Aufgabe, alles dafür zu tun, dass es erst gar nicht so weit kommt.