Anders sehen es Grüne und Linke. „Die Höhe alleine ist kein Kriterium, sondern die Bezahlbarkeit muss im Mittelpunkt stehen“, sagt Julian Schwarze (Grüne). „Entscheidend ist, um was für ein Hochhaus es geht. Reden wir hier über 160 Meter oder über 50 Meter? Umso höher, umso teurer und umso unwahrscheinlicher, dass ein großer, relevanter Anteil für bezahlbaren Wohnraum herauskommt“. Daher fordern die Grünen höhere Sozialquoten – 50 Prozent statt den geltenden 30 Prozent des Berliner Modells.

Michael Efler von den Linken springt ihm bei: „Wir sagen nicht komplett ‚Nein‘ zu jedem Hochhaus. Wenn sich ein Hochpunkt in die vorhandene Bebauung einfügt, haben wir nichts dagegen“, meint Efler und verweist auf Wohnhochhäuser aus den 60er und 70er-Jahren im Osten der Stadt.

Dementgegen stünden Planungen für mehrere Hochhäuser in unmittelbarer Nähe an der Warschauer Brücke. „Das geht viel zu weit und verändert wirklich das Stadtbild und die Attraktivität dieser Stadt.“ In der Wohnungsfrage bezweifelt Efler die Tauglichkeit reiner Wohntürme: „Natürlich kann man Wohnraum schaffen, aber nicht unbedingt bezahlbaren Wohnraum. Hochhäuser haben besondere Anforderungen, die dazu führen werden, dass ein Großteil der Mieter besonders hochpreisige Mieten zahlen muss.“

Die Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt schätzt das anders ein: „Ich glaube, dass die Vorhabenträger das vorsichtig durchkalkulieren, damit auch für den Mittelstand erschwingliche Wohnungen entstehen. Ich lerne die Bauherren so kennen, dass sie sehr wohl auf eine auskömmliche Wirtschaftlichkeit planen – auch für ganz normale Familien.“