„Protector“ an der Front
Ferngesteuerter Drohnen-Panzer soll Soldatenleben retten
08.12.2025 – 10:10 UhrLesedauer: 2 Min.
Das unbemannte Fahrzeug „Protector“ soll den Einsatz der ukrainischen Streitkräfte an der Frontlinie sicherer machen.
Die Ukraine testet einen neuen, ferngesteuerten Drohnen-Panzer. Der „Protector“ soll zukünftig Einsätze an der Front sicherer machen.
In der Ukraine haben die Streitkräfte erstmals ein ferngesteuertes, schwer bewaffnetes Bodenfahrzeug unter realen Kampfbedingungen getestet. Die unbemannte Bodendrohne mit dem Namen „Protector“ wurde vom Kiewer Rüstungsunternehmen Ukrainian Armor entwickelt und soll Einsätze an der Front künftig deutlich sicherer gestalten.
Optisch erinnert der „Protector“ an ein herkömmliches Militärfahrzeug: Vorn befindet sich eine Fahrerkabine, auf der Ladefläche ist ein großkalibriges Maschinengewehr montiert. Solche Fahrzeuge erfordern im Regelfall mindestens zwei Besatzungsmitglieder – einen Fahrer und einen Schützen. Beim „Protector“ entfällt das komplett: Weder Fahrer noch Schütze müssen sich an Bord befinden.
Hintergrund der Entwicklung ist der anhaltende russische Angriffskrieg, in dem sich die Ukraine mittlerweile im vierten Kriegsjahr befindet. Genaue Zahlen zu den militärischen Verlusten veröffentlichen weder Kiew noch Moskau. Das US-amerikanische Center for Strategic and International Studies (CSIS) schätzt jedoch, dass bis zum Sommer 2025 auf ukrainischer Seite bis zu 100.000 Soldaten gefallen sein könnten. Für Russland liegt die Schätzung sogar bei rund 250.000 Gefallenen.
Um solche Verluste künftig zu vermeiden, wurde der „Protector“ als unbemanntes Gefechtsfahrzeug konzipiert. Es kann per Fernsteuerung bis zu 400 Kilometer weit fahren und dabei rund 700 Kilogramm Nutzlast transportieren. Auf der Ladefläche ist ein M2-Browning-Maschinengewehr im Kaliber 50 montiert, das ebenfalls aus der Ferne bedient wird – durch denselben Operator, der auch das Fahrzeug steuert.
Laut Vladyslav Belbas, CEO des Herstellers Ukrainian Armor, ist es Hauptaufgabe des „Protector“, wie es der Name bereits sagt, „den Schutz ukrainischer Soldaten bestmöglich zu gewährleisten“. In Tests habe die Einheit bereits überzeugen können, sowohl bei statischen Schusstests als auch bei voller Fahrt – das Fahrzeug erreicht eine maximale Geschwindigkeit von etwa 60 km/h – seien die Ergebnisse zuverlässig gewesen, so Belbas.
Nach Angaben des Herstellers ist der „Protector“ vielseitig einsetzbar: Er kann zur Versorgung mit Munition und Ausrüstung genutzt werden, für Verwundetenbergung oder auch als autonome Feuerunterstützungsplattform. Ursprünglich sei das Fahrzeug für logistische Aufgaben gedacht gewesen, doch es sei im Laufe der Entwicklung kampffähig aufgerüstet worden.
