Berlin – Mischlingshündin Margo (2) hatte Glück: Sie überlebte nur knapp einen Unfall mit einer S-Bahn. Dabei wurde ihr Rücken regelrecht skalpiert. Jetzt hofft Frauchen Alexandra T. (57) auf Spenden, um die teuren OP-Kosten bezahlen zu können.

Es passierte beim Gassigehen am Nikolassee. „Margo lief in den Wald hinein, doch dann kam ein Wildschwein zwischen uns“, sagt Massage-Therapeutin Alexandra T. Ihre Hündin flüchtete auf die Avus-Baustelle, geriet dort in Panik, rannte einen Hang hinauf und auf die S-Bahn-Gleise.

„Ich werde Margo nicht im Stich lassen“, sagt Hunde-Mama Alexandra T.

„Ich werde Margo nicht im Stich lassen“, sagt Hunde-Mama Alexandra T.

Foto: Ufuk Ucta

Hündin Margo schleppte sich blutüberströmt auf Straße

„So wie ihr Geschirr gerissen war, vermute ich, dass die S-Bahn sie seitlich von hinten erwischt haben muss“, sagt Alexandra T. Schwerverletzt und blutüberströmt konnte sich der Labrador-Mischling auf eine Nebenstraße retten, wo er von zwei Frauen gefunden wurde. Die verständigten sofort die Halterin, die Telefonnummer hing noch am Halsband.

Margo kam in die Valera-Tierklinik in Berlin-Zehlendorf, Ärzte flickten sie zusammen. Sie hatte keine Brüche oder inneren Verletzungen, aber sie war skalpiert – ein 30 Zentimeter breiter und circa 80 Zentimeter langer Haut-Streifen auf dem Rücken war aufgerissen. In einer vierstündigen Not-OP wurde der Hund mit 60 Stichen genäht. Margo verbrachte zehn Tage in der Klinik. Kosten des Eingriffs: 8015 Euro!

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Dann folgte der nächste Schock. Vor einem Jahr hatte Alexandra T. den Straßenhund aus Griechenland von einer Tierschutzaktion übernommen und eine Hundekrankenversicherung mit 100 Prozent OP-Schutz abgeschlossen – für 39 Euro monatlich. „Doch der Teufel steckt im Detail“, sagt sie.

Beim Ausdrucken des Versicherungsscheins entdeckte sie im Kleingedruckten, dass im ersten Jahr nur ein Anteil von 500 Euro von der Versicherung übernommen wird, erst ab dem dritten Jahr die vollen Kosten.

Ein 30 Zentimeter breiter und circa 80 Zentimeter langer Haut-Streifen auf dem Rücken war aufgerissen, wurde genäht

Ein 30 Zentimeter breiter und circa 80 Zentimeter langer Haut-Streifen auf dem Rücken war aufgerissen, wurde genäht

Foto: Ufuk Ucta

„Ich habe keine Rücklagen, weil ich letztes Jahr meine Wohnung wegen Eigenbedarfs-Kündigung verloren und alles Ersparte in die neue Wohnung gesteckt habe“, sagt die alleinerziehende Mutter eines Sohnes, der studiert und noch zu Hause wohnt.

Spenden nötig, um 8015 Euro OP-Kosten zu zahlen

Die tapfere Margo wurde inzwischen aus der Klinik entlassen. Am Dienstag wurden die Fäden gezogen. Ihr geht es gut, aber sie ist traumatisiert, reagiert auf Geräusche von hinten panisch. Noch mal 800 Euro wird die Nachsorge kosten. Geld, das Alexandra T. nicht hat. Deshalb hat sie einen Spendenaufruf auf GoFundMe gestartet. Bisher sind dort 4921 Euro zusammengekommen.

Die Hunde-Mama hofft auf Spenden, um die OP-Kosten zahlen zu können

Die Hunde-Mama hofft auf Spenden, um die OP-Kosten zahlen zu können

Foto: Ufuk Ucta

Alexandra T. zu BILD: „Die Anteilnahme der Menschen an ihrem Schicksal ist riesengroß. Im vergangenen Jahr hat mich Margo ein wenig gerettet, als ich erst die Wohnung verlor und dann meine Mutter starb. Ich werde Margo nicht im Stich lassen.“