Münster – Krimi-Wahnsinn hat im deutschen Fernsehen nur einen Namen: „Tatort Münster“. Den herrlich schrill-emotionalen Abschiedsfall („Die Erfindung des Rades“) von Staatsanwältin Wilhelmine Klemm (Mechthild Großmann) sahen am Sonntagabend im Schnitt 11,63 Millionen Zuschauer!
Bei der anschließenden Wiederholung waren noch einmal mehr als 700 000 im Spartensender „One“ dabei. Und im Stream werden noch einmal Millionen mehr klicken.
Abschied einer ganz Großen: Professor Boerne (Liefers) und Staatsanwältin Wilhelmine Klemm (Mechthild Großmann, 76) ermittelten im 48. Fall aus Münster ein letztes Mal gemeinsam und klärten nebenbei noch einen Mordfall aus dem Jahr 1882 auf
Foto: WDR/Frank Dicks
Marktanteil schießt weiter nach oben
11,63 Millionen klingt für Boerne-und-Thiel-Verhältnisse (bis zu 15 Millionen) fast nüchtern, ist aber schon wieder gigantisch und die zweitbeste „Tatort“-Quote des Jahres! Nur ihr April-„Tatort“ „Fiderallala“ hatte mehr – 11,82 Millionen Zuschauer.
Zudem kommt: linear wird immer weniger geschaut. Dementsprechend sind diese Werte – quasi TV-inflationsbereinigt – so gigantisch.
Eine Zutat für den Erfolg: Die Schauspieler mögen sich wirklich. Beim Premieren-Abschied für Mechthild Großmann ging Kollege Axel Prahl für die scheidende TV-Staatsanwältin auf die Knie
Foto: picture alliance / Panama Pictures
Schon wieder ein Rekord!
Der jetzige „Tatort“ holt zudem 42,6 Prozent Marktanteil – „Tatort“-Rekord für dieses Jahr. Damit pulverisierten Axel Prahl, Jan Josef Liefers und Co. erneut ihre eigenen Bestmarken von zuletzt 42,0 Prozent im April („Fiderallala“).
Münster bleibt das unangefochtene „Lagerfeuer“ im TV. Das letzte ganz große Highlight, auf das immer Verlass ist. Marktanteile, die früher nur der frisch gebackene TV-Rentner Thomas Gottschalk (75) mit „Wetten, dass..?“ erreichte.
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Instagram
Um mit Inhalten aus Instagram und anderen sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.
soziale Netzwerke aktivieren Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist Ihre jederzeit widerrufliche Einwilligung (über den Schalter oder über “ Widerruf Tracking und Cookies “ am Seitenende) zur Verarbeitung personenbezogener Daten nötig. Dabei können Daten in Drittländer wie die USA übermittelt werden (Art. 49 Abs. 1 lit. a DSGVO). Mit dem Aktivieren des Inhalts stimmen Sie zu. Weitere Infos finden Sie hier.
Die Zutaten: eine liebenswerte Stadt. Charaktere, die man am liebsten beim Krimiabend mit auf der Couch sitzen hätte, und eine 90-Minuten-Geschichte, die sich wie eine rasante Radtour durch den Sonntagabend anfühlte.
Besonders gut kam im Finalfall von Großmann die liebenswerte Einbindung aller Hauptcharaktere an. Claus Dieter Clausnitzer hatte als „Vaddern Thiel“ seine Szenen. Pizza und Bier mit Sohnemann Frank (Prahl). „Alberich“ (ChrisTine Urspruch, 55) gab ihrem Pathologie-Chef Professor Boerne (Liefers) wieder ordentlich Contra. Assistent „Schrader“ (Björn Meyer) durfte neben seinem Chef im Kommissariat glänzen.
Gutes Team (v.l.): Claus Dieter Clausnitzer (86), Axel Prahl und Björn Meyer (36)
Foto: ddp/Geisler/Thomas Schröer
Clou mit altem Kollegen
Dazu gelang den Machern ein Besetzungs-Clou mit Hannes Hellmann. Der erfahrene Theaterschauspieler kennt Mechthild Großmann seit Jahrzehnten. Süß – das Zusammenspiel des früheren Liebespaares (Klemm und Fahrrad-Boss Hobrecht), das am Ende mit dem knatternden VW-Bulli in Richtung Zukunft düst. Herrlich!
Harmonierten als ehemaliges Liebespaar wunderbar vor der Kamera: Hannes Hellmann (71) und Mechthild Großmann
Foto: WDR/Frank Dicks
Ein Ende für den „Tatort“ aus Münster ist zum Glück bislang nicht in Sicht. Der neue Fall „Maskerade“ soll im Frühjahr laufen, ist bereits abgedreht. Es wird die 49. Episode sein.
Und dann steht ein glänzendes Jubiläum zum Jahresende 2026 an. Der in Macherkreisen sogenannte „GTM“ – der „goldene Tatort Münster“. Mit Fall Nummer 50 feiern Thiel und Boerne eine mit Sicherheit spektakuläre goldene Krimi-Hochzeit mit Millionen Gästen vor dem Fernseher.
Der nächste Fall „Maskerade“ (Ausstrahlung im Frühjahr) wird noch nicht golden, dafür aber bunt. Der Münster-„Tatort“ spielt zur Karnevalszeit
Foto: WDR/BAVARIA FICTION GmbH/Martin Valentin Menke