Ein ICE steht an einem Bahngleis.

AUDIO: Neubaupläne für Strecke Hannover-Hamburg Bundestag vorgelegt (1 Min)

Stand: 08.12.2025 16:15 Uhr

Nach Informationen des NDR Niedersachsen hat das Bundesverkehrsministerium seinen Bericht zur Bahnstrecke Hannover-Hamburg an den Bundestag weitergeleitet. Der Bund empfiehlt einen Neubau.

von Katharina Seiler

Das Bundesverkehrsministerium spricht sich in seinem Bericht an den Verkehrsausschuss des Bundestages für einen Neubau der Bahnstrecke zwischen dem südlich von Hamburg gelegenen Meckelfeld und Hannover-Vinnhorst aus. Das sei die wirtschaftlichste Variante, die außerdem die Menschen und die Natur am wenigsten beeinträchtige, heißt es in dem Bericht. Dieser liegt dem NDR vor. 

Ministerium schätzt Kosten auf 8,8 Milliarden Euro

Die Neubaustrecke würde ab Höhe Maschener Kreuz parallel zur A7 verlaufen – und ab Höhe Soltau dann in der Nähe der B3. Zwischen Celle und Burgwedel soll sich die Neubaustrecke dann in die bestehende Strecke einfädeln. Die Kosten gibt das Ministerium mit rund 8,8 Milliarden Euro an. Gemessen an der prognostizierten Verkehrsentwicklung ergebe sich ein Nutzen-Kosten-Verhältnis (NKV) von 1,5, heißt es weiter. Alles über einem Wert von 1 gilt als wirtschaftlich und kann vom Bund finanziert werden.

Die Trassenführung der Vorzugsvariante Hannover-Hamburg

Die farblich markierte Trassenführung der Vorzugsvariante Hannover-Hamburg.

Forderungen aus der Region zu teuer

Darüber hinaus sollen Lärmschutzmaßnahmen und die geplanten Überholbahnhöfe in Bergen und Soltauer Heide für einen schnellen Regionalverkehr ausgebaut werden. Viele andere Forderungen und Wünsche aus den Regionen, die im Rahmen der Anhörungen genannt wurden, habe man nicht berücksichtigen können, heißt es in dem Bericht. Dazu gehörten unter anderem ein umfangreicher übergesetzlicher Lärmschutz, Tunnel, weitere Überholbahnhöfe und eine veränderte Streckenführung. Würde man diese Forderungen umsetzen, würde sich das Projekt um rund 5 Milliarden auf dann 13,8 Milliarden Euro verteuern. Damit wäre es nicht mehr wirtschaftlich und dürfte vom Bund nicht finanziert werden, heißt es im Bericht.

Das Bundesverkehrsministerium hat den Bericht dem Verkehrsausschuss des Bundestages übermittelt. Die Bundestagsabgeordneten werden sich in den kommenden Wochen damit beschäftigen. Es ist zu erwarten, dass sie Änderungen zu der geplanten Neubaustrecke einbringen. Das könnte einzelne Lärmschutzmaßnahmen oder zusätzliche Regional-Halte betreffen, allerdings muss das Projekt als Ganzes wirtschaftlich bleiben. Gibt es am Ende der Beratungen einen mehrheitsfähigen Vorschlag der Abgeordneten, entscheidet der Bundestag. Theoretisch könnte die Entscheidung bis zum Frühjahr 2026 getroffen sein.

Ein Kreuz steht als Protest gegen eine geplante Neubaustrecke der Bahn auf einem Hof beim «Heidegipfel» zu dem die Bürgerinitiativen Pro-Alpha-E und der Projektbeirat Alpha-E eingeladen haben.

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Ein ICE fährt auf der Bahntrasse zwischen Hannover und Hamburg.

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