Wohnungen für 17.000 Menschen
Frankfurt steht vor Entscheidung über neuen Stadtteil
08.12.2025 – 16:44 UhrLesedauer: 2 Min.
A5 im Nordwesten Frankfurts (Archivbild): Entlang der Autobahn soll der neue Stadtteil entstehen. (Quelle: Arne Dedert/dpa/dpa-bilder)
Das Projekt „Frankfurt Nordwest“ steht zur Abstimmung. Die Pläne umfassen drei Quartiere, neue Infrastruktur – und unterschiedliche Bedingungen der Parteien.
Im Nordwesten Frankfurts soll ein neuer Stadtteil entstehen. Am Mittwoch (10. Dezember) steht die Entscheidung über das Projekt „Frankfurt Nordwest – Stadtteil der Quartiere“ an.
Der Magistrat möchte, dass die Stadtverordnetenversammlung eine städtebauliche Entwicklungssatzung beschließt. Grundlage sind die vorbereitenden Untersuchungen, die vor acht Jahren gestartet wurden. Mit dem Beschluss würde die Stadt ein eigenes Entwicklungsgebiet festlegen. Parallel soll eine städtische Entwicklungsgesellschaft gegründet werden, die das Projekt steuert.
Geplant sind rund 6.800 Wohnungen für etwa 17.000 Menschen sowie 5.300 Arbeitsplätze. Der Stadtteil gliedert sich laut Rahmenplan in drei Quartiere: das „Produktive Praunheim“, das „Lachgrabenquartier“ und die „Neu-Weststadt“. Vorgesehen sind Schulen, Kitas, Grünzüge, Sport- und Freizeitflächen sowie sogenannte CYC-Hubs – zentrale Quartiers- und Mobilitätsgebäude mit Nahversorgung, Sozialangeboten und Quartiersgaragen.
Die Quartiere sollen autoarm werden. Für die Anbindung sind die Verlängerung der U7 und mehrere Haltestellen der Regionaltangente West vorgesehen. Westlich der A5 bleibt das Gebiet hingegen unbebaut. Dort soll ein „Landwirtschaftspark“ entstehen – als Mischung aus Naherholung, Ausgleichsflächen und gesicherten Agrarbereichen.
Nach jetziger Berechnung entsteht ein Defizit von rund 47 Millionen Euro, das die Stadt tragen müsste.
Trotz des Wegfalls der Mehrheit von SPD, Grünen und Volt gilt eine Zustimmung als wahrscheinlich. Die CDU signalisiert grundsätzliche Unterstützung, verlangt aber eine stufenweise Entwicklung, Vorrang für das „Produktive Praunheim“ und den Verzicht auf die Neu-Weststadt. Die FDP befürwortet das Projekt, fordert jedoch bessere Mobilitätskonzepte, mehr Quartiersgaragen und eine Verkehrsführung, die Alt-Praunheim entlastet.
Die Linke dringt auf deutlich strengere soziale Vorgaben – etwa 70 Prozent geförderten Wohnraum im ersten Bauabschnitt und den Ausschluss von Eigentumswohnungen. BSW-Vertreter Eyup Yilmaz kritisiert das Vorhaben grundsätzlich; er fordert, dass das Gebiet ausschließlich gemeinwohlorientiert und nicht renditeorientiert entwickelt wird.
