Das Staatliche Textil- und Industriemuseum Augsburg (Tim) erweitert seine Dauerausstellung um ein neues und vor allem interaktives Ausstellungsstück: Mit „Shirt Quest: Alles hat seinen Preis!“ bietet ein digitaler Spieltisch die Möglichkeit, die komplizierten Zusammenhänge der globalen Textilproduktion zu entdecken. Die Installation wurde entwickelt in Kooperation mit der Technischen Hochschule Augsburg (THA) und ihren Forschungslaboren, dem Education and Learning Lab for Sustainability Innovations, kurz ELLSI-Lernlabor, im Recycling Atelier Augsburg und dem Hybrid Things Lab an der Fakultät für Gestaltung.

„Shirt Quest“ macht die Konflikte in der Textilindustrie spürbar

Tim-Museumsdirektor Dr. Karl Borromäus Murr erklärt in einer Mitteilung: „Wir erweitern momentan Schritt für Schritt die Angebote innerhalb der Tim-Dauerausstellung zum wichtigen Thema Nachhaltigkeit.“ Ein Beitrag dazu sei nun das Spiel „Shirt Quest“. „Besucherinnen und Besucher können an dem neuen interaktiven Spieltisch bei der Herstellung eines virtuellen T-Shirts in ganz unterschiedliche Rollen schlüpfen.“ Das interaktive Exponat soll erfahrbar machen, wie soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit in der Produktion von Stoffen und Kleidung verknüpft sind.

Im Spiel „Shirt Quest“ gibt es einerseits den Billigproduzenten, der auf maximale Profite setzt und bei der Textilherstellung keine Rücksicht auf Nachhaltigkeit nimmt. Für den Umweltaktivisten dagegen haben ökologische Verantwortung und Klimaschutz oberste Priorität. Die Sozialaktivistin wiederum fordert faire Arbeitsbedingungen, angemessene Löhne, sichere Arbeitsplätze.

Das Spiel im Texitlmuseum soll für Nachhaltigkeit werben

„Oft sehen wir nur das fertige T-Shirt, nicht aber die versteckten Kosten, die entlang des Weges entstehen“, sagt Prof. Simone Kubowitsch vom ELLSI-Lernlabor. „Shirt Quest“ könne diesen Blick öffnen. „So entsteht ein Verständnis dafür, wie wichtig nachhaltiger Konsum und Kreislaufwirtschaft für die Zukunft der Textilindustrie sind.“

Am digitalen Tisch im Museum entscheiden allein die Spielerinnen und Spieler, welche Interessen sich durchsetzen. Prof. Sarah Hatfield, eine Mitinitiatorin des ELLSI-Lernlabors, erklärt das Ziel, das hinter dem Projekt steht: „Mit diesem Exponat wird deutlich, dass Nachhaltigkeit nicht nur eine Verpflichtung ist, sondern auch Spaß machen kann. Durch den gamifizierten Ansatz werden Menschen motiviert, aktiv mitzuwirken und gemeinsam messbare, positive Veränderungen zu erzielen.“ (AZ)

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