Berlin – In mehreren deutschen Städten haben sich am Samstag Tausende zu rechten Demonstrationen versammelt. Die Polizei war vielerorts mit einem Großaufgebot im Einsatz – auch, um die zahlreichen Gegenproteste abzusichern.
Das AfD-nahe Bündnis „Gemeinsam für Deutschland“, das u. a. flächendeckende Grenzkontrollen und das Ende der Hilfe für die von Russland angegriffene Ukraine fordert, hatte bundesweit zu Märschen aufgerufen. Der Verfassungsschutz ging zuvor bereits davon aus, dass radikal extremistische Gruppierungen mitlaufen.
Bekannter Neonazi auf der Bühne in Thüringen
► In Berlin seien nach Angaben der Polizei nur 300 Teilnehmer, vornehmlich aus der rechten Szene, zusammengekommen. An Gegendemonstrationen beteiligten sich etwa 500 Menschen.
In Weimar hatte das Bündnis einen bekannten Rechtsextremen als Redner eingeladen
Foto: Heiko Rebsch/dpa
► In Weimar (Thüringen) hatten sich laut Polizei gut 1100 Anhänger in der Innenstadt versammelt. Etwa 850 Menschen stellten sich ihnen entgegen, der Aufzug wurde durch eine Sitzblockade gestoppt. Zu den Rednern des rechten Spektrums gehörte auch der bekannte Geraer Neonazi Christian Klar (46). „Der anschließende Protestmarsch verlief ohne größere Zwischenfälle“, sagte ein Polizeisprecher.
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► Bei einer Demonstration in Reutlingen (Baden-Württemberg) ist die Polizei von Vermummten aus einer Gruppe linker Gegendemonstranten angegriffen worden. Es sei zu „gewalttätigen Übergriffen“ gekommen, erklärte ein Sprecher. Die Beamten hätten sich mit Schlagstöcken und Pfefferspray gewehrt. Ob es Verletzte gibt, war zunächst unklar. Für das Bündnis seien 500 Menschen gekommen, etwa 600 protestierten dagegen.
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In Karlsruhe (Baden-Württemberg) seien zudem rund 200 Menschen bei einer Demonstration von „Gemeinsam für Deutschland“ mitgelaufen, ihnen standen 1200 Gegendemonstranten von sechs Veranstaltern gegenüber. Laut Polizei habe es keine Störungen gegeben. In Balingen trafen weitere 330 Teilnehmer auf 200 Gegendemonstranten.
► In Dortmund hatte das Bündnis einen Autokorso gestartet, an dem sich 30 Fahrzeuge beteiligten. Etwa 800 Anhänger waren gekommen, darunter „Querdenker, Verschwörungsideologen und auch Rechtsextreme“, wie der WDR analysierte. Etwa 200 von 500 Gegenprotestanten durchbrachen eine Absperrung, woraufhin sie von der Polizei eingekesselt wurden.