Stuttgart – Monatelang wurde gerätselt, warum ein Stuttgarter Millionär (43) mit seiner G-Klasse in eine Menschenmenge fuhr. Warum musste eine Passantin (46) sterben, warum wurden acht weitere Fußgänger zum Teil schwer verletzt? Für die Staatsanwaltschaft ist der Fall inzwischen klar.

Der Millionär soll vor dem Unfall Rauschgift konsumiert haben!

G-Klasse-Fahrer rammte Fußgänger

Am Montag gab die Staatsanwaltschaft Stuttgart bekannt, dass wegen des Unfalls vom 2. Mai Anklage erhoben wurde. Dem G-Klasse-Fahrer werden u.a. fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung vorgeworfen. Er war auf nahezu gerader Strecke von der Straße abgekommen und auf eine Fußgängerinsel geraten. An der Stadtbahn-Haltestelle Olgaeck prallte er mit seinem 2,5 Tonnen schweren Geländewagen in die wartenden Passanten – mit furchtbaren Folgen.

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Foto: 7aktuell.de/Simon Adomat

Jetzt kommt raus: Laut Staatsanwaltschaft war der Selfmade-Millionär „aufgrund des Konsums von Betäubungs- und Arzneimitteln fahruntüchtig“. Auf BILD-Nachfrage präzisiert ein Sprecher: Es war Kokain! Im Blut des Unfallfahrers seien das Rauschgift sowie dessen Abbauprodukte gefunden worden.

Verteidiger: Kein Kokain am Unfalltag

Nur wenige Tage nach dem Unfall hatte der Verursacher allen Opfern mindestens 10.000 Euro Schmerzensgeld gezahlt. Sein Führerschein wurde beschlagnahmt, ebenso seine 200.000 Euro teure G-Klasse. Der Anwalt des Beschuldigten stellte gegenüber der „Stuttgarter Zeitung“ klar: „Mein Mandant hat am Unfalltag weder Medikamente noch Drogen eingenommen.“ Im Blut sei nur eine Restkonzentration von Substanzen festgestellt worden.

Zudem bestreitet der Anwalt, dass zwischen den festgestellten Abbausubstanzen und dem Unfall ein Zusammenhang besteht.

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Dennoch wird es für den Millionär eng. Wegen des mutmaßlichen Drogenkonsums hat die Staatsanwaltschaft den Unfallverursacher nicht beim Einzelrichter (maximal 2 Jahre Haft), sondern am Schöffengericht angeklagt. Hier drohen dem Unternehmer bis zu vier Jahre Gefängnis! Ein Termin für den Prozess steht bislang nicht fest.

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Quelle: 7aktuell02.05.2025