Und weiter: „Wir stehen nicht für eine abgehobene Wahrheit, sondern für einen Glauben, der sich im Alltag zeigen und niederschlagen muss.“ Der Seminarfeiertag findet traditionell am Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria statt.

Wörtlich sagte Bischof in seiner Predigt: „Katholisch sein heißt auch, sich mit den eigenen Gaben einfügen in ein größeres Ganzes – als Bistum in die Weltkirche, als Gemeinde in ein Bistum und eine neue Pfarrei mit allen Veränderungen. Dazu gehört das Vertrauen, dass Gott nicht aufgehört hat, seine Kirche zu begleiten und zu führen. Katholisch sein heißt auch, sich weiten und öffnen zu können. Es gehört zum heutigen ,Zeitgeistʼ, die eigenen Erkenntnisse und Meinungen absolut zu setzen. Für mich heißt katholisch sein auch, damit zu rechnen, dass ich nicht im Recht bin, sondern dass die Meinung eines anderen für mich notwendig ist.“ Weiter sagte der Bischof: „Es geht heute darum, dass Glaubende ihren Weg als wirkliche Berufung erfahren und gestalten. Berufung wurde über Jahrhunderte ausschließlich auf Priester und Ordensleute bezogen. Jeder und jede hat aber eine eigene Berufung.“ Kohlgraf würdigte in der Eucharistiefeier die Arbeit des Priesterseminar, das als Haus der kirchlichen Berufe die seelsorglichen Berufe und auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Christlichen Orientierungsjahres (COJ) zusammenbringt.