München – In einer Wohnung im Münchner Stadtteil Pasing wurde am Donnerstag eine 59-jährige Rollstuhlfahrerin leblos gefunden – nun sitzt ein 60-jähriger Mann als Tatverdächtiger in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft München I beantragte Haftbefehl wegen Mordes.

Die Tote lebte zurückgezogen in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus, war auf einen Rollstuhl angewiesen. Ein befreundetes Ehepaar kümmerte sich regelmäßig um sie, doch am Donnerstag erreichten sie die Frau nicht mehr. Sie verständigten den Pflegedienst, der um 20.38 Uhr die Polizei alarmierte.

Polizei findet Leiche in Wohnung

Die Beamten rückten gemeinsam mit der Feuerwehr an, öffneten die Wohnung und fanden die leblose Frau. Der Polizei muss schnell klar gewesen sein: Hier geschah ein Verbrechen. Die Mordkommission übernahm die Ermittlungen, sicherte Spuren.

Am Freitagmorgen brachte die Obduktion Gewissheit: Die Frau war durch stumpfe Gewalt getötet worden. Die ersten Ermittlungen führten rasch auf die Spur eines 60-jährigen Deutschen ohne festen Wohnsitz.

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Klar ist: Täter und Opfer kannten sich. Wie gut sie sich kannten, wie nah sie sich waren – all das ermittelt die Polizei noch. Bereits im Januar hatte die 59-Jährige den Mann wegen Diebstahls von Geld angezeigt. Gegen ihn lag laut Staatsanwaltschaft seit Januar eine Anzeige vor.

Auch dieses Mal hatte er es auf Geld abgesehen. Nach der Tat soll er die Bankkarte der 60-Jährigen benutzt haben, er hob Geld ab und erledigte Einkäufe. Ein Mord wegen ein paar Euro.

Am Samstagabend, gegen 22 Uhr, schlugen die Zielfahnder des Münchner Polizeipräsidiums schließlich zu: In einem Zimmer eines Hotels in der Innenstadt wurde der Mann widerstandslos festgenommen.