Vizepräsident Johannes Bitter, Geschäftsführer Christian Hüneburg, Präsident Kay Spanger und Investor Philipp J. Müller vom HSV Hamburg

AUDIO: HSV Hamburg baut seine Schulden ab – Punktabzug abgewendet (1 Min)

Stand: 08.12.2025 21:54 Uhr

Handball-Bundesligist HSV Hamburg hat die Schulden seiner Spielbetriebs GmbH abgebaut und erfüllt damit die Auflagen der HBL. Sechs Gläubiger verzichteten auf Forderungen in Höhe von rund vier Millionen Euro. Darunter auch Unternehmer Philipp J. Müller, der 24,9 Prozent der Anteile der Spielbetriebsgesellschaft übernimmt.

Das teilte der Club am Montagabend nach einer Mitgliederversammlung mit. Das drohende Szenario eines Punktabzugs durch die Handball-Bundesliga (HBL) sei für den Tabellenneunten damit vom Tisch. „Damit sind die Eigenkapitalrichtlinien der HBL nunmehr erfüllt“, sagte HSVH-Geschäftsführer Christian Hüneburg, der im vergangenen Oktober gemeinsam mit Ex-Profi Johannes Bitter die Verantwortung bei den Hanseaten übernommen hatte.

Bitter: „Froh, dass die Spekulationen damit enden“

„Ich bin froh, dass die Spekulationen um den Handball Sport Verein damit enden“, sagte Bitter. „Wir konnten nicht mit Zwischenständen an die Öffentlichkeit treten, obwohl wir das Ergebnis seit Monaten vor Augen hatten. Das führte dazu, dass zeitweise Unruhe entstand.“

HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann war ebenfalls vor Ort und erklärte, man prüfe die Zahlen genau, sei aber Stand heute optimistisch, dass die Hamburger nun Ende März nicht mit einem Punktabzug sanktioniert werden müssten.

Lizenz zuletzt nur im Nachgang

Der HSV Hamburg hatte sowohl für die laufende Spielzeit als auch für die Saison 2024/2025 die Lizenz nur im Nachgang erhalten. Dem deutschen Meister von 2011 und Champions-League-Sieger von 2013 war bereits in der Serie 2015/2016 nachträglich die Lizenz entzogen worden. Der Verein startete daraufhin in der viertklassigen Oberliga neu und schaffte zur Saison 2021/2022 den Aufstieg in der Bundesliga.

Torjubel Niklas Weller

Der HSVH hat wie gefordert eine Liquiditätslücke geschlossen. Der Spielbetrieb für die Saison 2025/26 ist damit gesichert.

Schuldenberg von etwa zehn Millionen Euro

Die Handball Sport Management und Marketing GmbH (HSM) als Trägerin des Spielbetriebs hatte seit 2019 einen Schuldenberg von etwa zehn Millionen Euro angehäuft. Nun haben nach HSVH-Angaben sechs Gläubiger auf Forderungen in Höhe von etwa vier Millionen Euro verzichtet.

Unternehmer Müller ermöglicht „finanziellen Befreiungsschlag“

Darunter auch der Unternehmer Philipp J. Müller, der über eine seiner Firmen mit weiteren sechs Millionen Euro 24,9 Prozent der Gesellschaftsanteile der HSM übernimmt. „Philipp J. Müller hat den Club in den letzten zwei Jahren extrem gestärkt, uns den Rücken freigehalten und den heutigen finanziellen Befreiungsschlag ermöglicht“, so Hüneburg.

Die Beteiligung Müllers liege auf eigenen Wunsch bewusst unterhalb der Sperrminorität, teilte der Club mit. Der Stammverein HSV Hamburg e.V. bleibt weiter Hauptgesellschafter des Bundesliga-Teams.

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