Maximilian Foerst verliert zum Jahresende seine Spitzenpositionen in der Zeiss-Gruppe. Der Vorstandsvorsitzende der Carl Zeiss Meditec AG und Vorstandsmitglied der Carl Zeiss AG verlässt das Unternehmen zum 31. Dezember. Auslöser ist ein von Foerst eingeräumter „Verstoß gegen interne Verhaltensregeln“. Die Entscheidung wurde nach Angaben des Unternehmens einvernehmlich getroffen.
Foerst soll Meldepflichten verletzt haben
Der Compliance-Fall geht auf Hinweise aus der konzerninternen Whistleblower-Hotline zurück. Die Zeiss-Compliance-Abteilung untersuchte demnach mehrere Wochen lang einen möglichen Interessenkonflikt aus Foersts früherer Tätigkeit in China. Konkret soll Foerst interne Meldepflichten verletzt haben, die Interessenkonflikte im Umgang mit einer Person aus dem Arbeitsumfeld betreffen. Das Unternehmen betont, dass die Vorgänge keinen Bezug zu aktuellen Geschäften der Zeiss-Gruppe oder der börsennotierten Meditec-Tochter haben.
Foerst erklärte laut einer Pressemitteilung des Konzerns, er bedauere sein Verhalten und übernehme Verantwortung für den Regelverstoß. Weitere Details nennt Zeiss aus Gründen des Datenschutzes sowie zum Schutz beteiligter Personen nicht.
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Die künftige Leitung der Meditec AG
Die Trennung zwingt den Konzern zu sofortigen personellen Anpassungen. Ab 1. Januar übernimmt Andreas Pecher, bisher Vorstandsvorsitzender der Carl Zeiss AG und Aufsichtsratschef der Meditec-Tochter, interimistisch die Leitung der Carl Zeiss Meditec AG. Dafür legt er sein Aufsichtsratsmandat nieder. Das Kontrollgremium soll vorübergehend von Peter Kameritsch geführt werden. Der Vorstand der Carl Zeiss Meditec AG besteht ab Jahresbeginn aus Pecher und Finanzvorstand Justus Felix Wehmer.
Zeiss hebt hervor, man halte konsequent an den eigenen Compliance-Standards fest. Die strategische Weiterentwicklung der Meditec-Sparte, die unter Foerst angestoßen wurde, soll unverändert fortgesetzt werden. Die Suche nach einer dauerhaften Nachfolge läuft bereits.